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Blumengießen und Einkaufen Edwina Koch-Kupfer: Staatssekretärin soll Fahrer ausgenutzt haben

Von Hagen Eichler 17.01.2018, 01:00
Edwina Koch-Kupfer (CDU)
Edwina Koch-Kupfer (CDU) CDU

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalts Bildungs-Staatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (CDU) muss vor dem Arbeitsgericht Magdeburg ihren Umgang mit einem mittlerweile geschassten Fahrer erklären. Die Politikerin hatte den Mann im Juli 2017 aus der Position ihres persönlichen Fahrers entfernen lassen.

Der Grund sei Fehlverhalten. Der 53-Jährige weist den Vorwurf vehement zurück. Er wirft der Politikerin seinerseits den Missbrauch von Privilegien vor. Unter anderem soll Koch-Kupfer den Ministeriumsangestellten beauftragt haben, während ihres Sommerurlaubs bei ihr daheim Blumen zu gießen, ihre Kleidung zur Reinigung zu bringen und Einkäufe zu erledigen. Das geht aus dem Schriftsatz für das Gericht hervor, der der Zeitung vorliegt.

Vorwurf des sexistischen Verhaltens gegen Koch-Kupfer

Ein anderer Vorwurf fällt in den Bereich sexistischen Verhaltens. Koch-Kupfer habe es gefallen, Amtskolleginnen aus anderen Bundesländern und privaten Bekannten die hünenhafte Gestalt ihres Fahrers vorzuführen. Der frühere Ringer habe auf ihr Geheiß aussteigen müssen und sei mit den Worten „Schau dir mal meinen persönlichen Fahrer an“ vorgeführt worden.

Das Bildungsministerium bestätigt, dass der Fahrer  ausgewechselt wurde. Zu den Gründen könne sich das Ministerium nicht äußern, sagte ein Sprecher. Auf Nachfrage bestätigte er, dass der Fahrer einmal die Blumen gegossen habe. Das sei eine „private Gefälligkeit außerhalb der Dienstzeit“ gewesen, zudem „auf Angebot des Mitarbeiters hin und ohne Nutzung des Dienst-Kfz“. (mz)