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Verbrechen in Halle-Neustadt Verbrechen in Halle-Neustadt: Nach Mord an Ukrainerin sitzt Schock tief

Von Anja Förtsch 03.01.2018, 13:22
In einem Reisebüro in der Eselsmühle in Halle-Neustadt ist eine Frau getötet worden.
In einem Reisebüro in der Eselsmühle in Halle-Neustadt ist eine Frau getötet worden. TV Halle

Halle (Saale) - Nach dem Mord an einer Mitarbeiterin lagen Ende vergangener Woche vor dem Reisebüro im Einkaufszentrum an der Eselsmühle noch Blumen, Kerzen und eine Engelstatue. Am Dienstag liegen auf dem Boden vor dem Geschäft in Halle-Neustadt nur noch eine rote Rose und ein LED-Teelicht.

„Das Center-Management hat die Sachen wegräumen lassen, aus Brandschutzgründen“, sagt Reisebüro-Inhaber Achmed Ferchow und zeigt auf den großen Karton im Geschäft, in dem alle Kerzen, Vasen und Statuen gesammelt werden. „Wir werden aber ab Mittwoch einen Tisch hier im Reisebüro aufstellen, auf dem alle Sachen, die Angehörige oder Freunde bringen, aufgestellt werden.“

Inhaber noch sichtlich geschockt

Auch wenn es in seinem Geschäft längst wieder aussieht, als wäre nie etwas vorgefallen, ist der Inhaber noch sichtlich geschockt über das, was am Donnerstagabend passiert ist. Eine seiner Angestellten, eine 40-jährige Frau aus der Ukraine, wurde in dem Reisebüro erstochen. Tatverdächtiger ist ihr Lebensgefährte. Er wurde noch am selben Tag festgenommen und verhört. Der 49-Jährige hat die Tat laut Staatsanwaltschaft gestanden, er befindet sich nun wegen Mordes in Untersuchungshaft. „Es handelt sich um eine Beziehungstat“, hatte die Leitende Oberstaatsanwältin Heike Geyer der MZ bestätigt. Was genau den Mann aber zu dem Verbrechen getrieben hat, ist noch unklar, ebenso ob es Streit zwischen Tatverdächtigem und Opfer gegeben hat.

Anteilnahme in der Stadt weiterhin groß

Für Inhaber Ferchow ist auch genauso unklar, wie es jetzt in seinem Reisebüro weitergehten soll. Die letzten Tage hatte er das Geschäft geschlossen, am Dienstag hatte er erstmals wieder geöffnet. Es wird dauern, bis er das Büro wieder normal leiten wird.

Unterdessen ist die Anteilnahme in der Stadt weiterhin groß. Und nicht nur hier: Im Internet wurde nach dem Verbrechen eine Spendenaktion für die Kinder der Getöteten gestartet. Initiatorin ist angeblich eine Cousine der 40-Jährigen, die im US-Bundesstaat New York wohne. Laut ihr seien die Kinder der Frau jetzt Waisen und das Geld werde dringend für sie benötigt. Spendenziel sind 5 000 US-Dollar. Innerhalb der ersten drei Tage wurden bereits 3 900 US-Dollar von insgesamt 49 Spendern gesammelt.

(mz)