Schandfleck in Mücheln verschwindet: Hohmann-Mühle in Mücheln wird saniert: Wer zieht ins Loft ein?

Mücheln - Die Gerüste sind nach mehrmonatigen Bauarbeiten gefallen. Nun zeigt sich der einstige Schandfleck Hohmanns Mühle in Mücheln mit einem neu gedeckten Dach. Die Dachfenster sind gleichzeitig deutlich größer geworden. Auch das Fachwerk des Obergeschosses erstrahlt in lange nicht mehr erlebtem Glanz. Und die Arbeiter haben sich bei dieser Gelegenheit nicht lumpen lassen und den Schriftzug „Hohmann“ auf dem Putz verewigt.

Auch in der historischen und unter Denkmalschutz stehenden Mühle selbst, die markant an der Zufahrtsstraße zum Rathaus liegt, hat sich in diesem Jahr viel getan. Dabei stellte sich allerdings schnell heraus, dass die Holzschäden der Gesamtkonstruktion wie am Fachwerk größer waren als ursprünglich gedacht, wie der Merseburger Mühlenbesitzer Gerrit Gödl bei einem Vor-Ort-Besuch berichtet.

Speziell das Fachwerk habe samt Mauerwerk zu 75 Prozent erneuert werden müssen, sagt er. Und die Stützbalken der Außenwände, das Holz dafür stammt aus Norwegen und wurde extra für den letzten großen Umbau 1916 ins Geiseltal transportiert, mussten sozusagen neue Füße bekommen.

Weil dadurch die Sanierung bereits wesentlich teurer wurde als gedacht, hat Gerrit Gödl erstmal einen vorläufigen Baustopp veranlasst, der etwa ein halbes Jahr dauern soll. Für ihn ist klar: Solange die Frage der späteren Nutzung nicht geklärt ist, muss er schauen, inwieweit er weiter investieren kann.

An Ideen mangelt es nicht. Schon vor Beginn der Sanierung hatte der Mühlenbesitzer gesagt, er würde gern vermieten. Jetzt könnte er sich auf drei Etagen - die obere gern mit Treppe bis unters Dach - Wohnungen mit Loftcharakter vorstellen.

Natürlich auf Niedrigenergiebasis. Fußbodenheizung, Balkon, Fahrstuhl - alles wäre theoretisch kein Problem, sagt er. Allerdings natürlich zu einem entsprechenden Mietpreis oder auch als Eigentumswohnung.

„Ich bin in alle Richtungen offen und gesprächsbereit“, so Gerrit Gödl. Auch dass ein Bauträger das Objekt übernimmt, könne er sich vorstellen. Er wolle jetzt erst einmal kräftig Werbung für die Mühle machen. Dann sehe man weiter.

Weitergehen sollen laut seiner Auskunft aber die Bauarbeiten auf dem Außengelände um die Mühle selbst, zu dem noch ein saniertes und vermietetes Wohnhaus gehört. Ein weiteres baufälliges Gebäude soll demnächst komplett abgerissen werden und den Blick auf den großen Obstgarten freigeben. Eine Außenmauer soll abgestützt werden. Der Bau von mehreren Garagen im Hof ist ebenfalls vorgesehen. (mz)