Fall Oury Jalloh: Fall Oury Jalloh: Unterstützer starten Spendenkampagne im Internet

Dessau - Die Initiative im Gedenken an Oury Jalloh hat eine Spendenkampagne gestartet, mit der eine unabhängige zivilgesellschaftliche Untersuchungskommission finanziell ermöglicht und unterstützt werden soll. Diese wurde auf der Spendenplattform GoFundMe eingerichtet. 3 000 Euro sollen gesammelt werden. Ein anonymer Spender hat schon kurz nach dem Start der Aktion 2 000 Euro zugesichert, das GoFundMe-Team 250 Euro.

„Als schwarzer Mann, als Bürger dieses Landes und als fühlender Mensch, empfinde ich diesen Mord und seine Vertuschung als einen Angriff auf unseren Rechtsstaat und eine Verhöhnung unseres kollektiven Gerechtigkeitssinns“, sagt Jeff Klein, der die Kampagne auf GoFundMe gestartet hat. Die Unterstützung des Aufrufs will er laut einer Pressemitteilung auch als Zeichen für den Kampf gegen rassistische Gewalt verstanden wissen - „egal wo und von wem sie ausgeübt wird“.

GoFundMe ist 2010 an den Start gegangen und ist mit über vier Milliarden Dollar bislang eingeworbener Spenden die weltweit größte Online-Spendenplattform. Bislang hat es dort mehr als 40 Millionen Spender gegeben.

Oury Jalloh starb im Mai 2005 in einer Dessauer Polizeizelle. Derzeit untersucht die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg den Fall und prüft, ob die eingestellten Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Zuletzt hatten mehrere Gutachter die Mordthese der Freunde von Oury Jalloh gestützt, auch der lange ermittelnde Dessauer Staatsanwalt hatte diese Variante nicht mehr ausgeschlossen.

(mz)