1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Beratung und Hilfe in der Schule: Beratung und Hilfe in der Schule: Kreis will Zahl der Schulsozialarbeiter aufstocken

Beratung und Hilfe in der Schule Beratung und Hilfe in der Schule: Kreis will Zahl der Schulsozialarbeiter aufstocken

Von Beate Thomashausen 14.12.2017, 07:00
Die Schulsozialarbeiterinnen Madlen Gärtner (li.) und Katrin Lüddecke im Gespräch mit Christian Höche (15).
Die Schulsozialarbeiterinnen Madlen Gärtner (li.) und Katrin Lüddecke im Gespräch mit Christian Höche (15). Maik Schumann

Sangerhausen/Eisleben - Madlen Gärtner und Katrin Lüddecke sind zwei von insgesamt 40 Schulsozialarbeitern im Landkreis Mansfeld-Südharz. Ihr Einsatzort sind die Berufsbildenden Schulen - Madlen Gärtner in Sangerhausen und Katrin Lüddecke in Eisleben. 40 Stellen hört sich viel an, bedeutet aber noch lange nicht, dass jede der 60 Schulen im Landkreis einen Sozialarbeiter hat.

Wie die vorhandenen Schulsozialarbeiterstellen künftig in Mansfeld-Südharz finanziert werden, damit befasste sich jetzt der Jugendhilfeausschuss. 30 Stellen, dazu gehören auch die von Gärtner und Lüddecke, werden über das ESF-Programm „Schulerfolg sichern“ bezahlt, das es seit 2009 gibt. ESF ist die Abkürzung für den Europäischen Sozialfonds.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es derzeit 40 Schulsozialarbeiter-Stellen

Zehn weitere Stellen werden vom Landkreis über das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert. Träger der Schulsozialarbeit im Kreis sind das CJD Sangerhausen, die Awo Mansfeld-Südharz und das Trägerwerk Soziale Dienste.

Die 30 Stellen, die bereits aus ESF-Mitteln gefördert werden, sollen neu beantragt werden plus der Zehn, die übers Bildungs- und Teilhabepaket finanziert werden. „Ich denke, unsere Chancen sind da gering, dass das klappt. Aber die Kommunen sind ja angehalten zu sparen, also versuchen wir das auch“, erklärt Waldemar Cug den Beschluss des Jugendhilfeausschusses.

Er ist beim Jugendamt des Kreises unter anderem für die Jugendsozialarbeit zuständig. Falls die zehn Stellen nicht über ESF finanziert werden, seien sie aber fest im Kreishaushalt eingeplant, so dass es auf jeden Fall beim Stand von 40 Schulsozialarbeiterstellen bleiben würde. Doch das ist gar nicht der Plan im Landkreis Mansfeld-Südharz. Es ist nämlich wirklich vorgesehen, die Schulsozialarbeit weiter auszubauen. Geht es allein nach Cug wird bei der Schulsozialarbeit kräftig aufgestockt auf besagte 60 Stellen.

Schulsozialarbeiter verstehen sich als Ansprechpartner für die Jugendlichen, die Eltern und Lehrer

Das Aufgabengebiet von Madlen Gärtner und Katrin Lüddecke ist vielfältig an einer Schule, die an zwei Standorten und in vier Häusern arbeitet. 1.800 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 30 Jahren bereiten sich dort auf eine Berufsausbildung vor, nehmen Sprachunterricht oder absolvieren eine schulische oder duale Ausbildung.

Da gibt es jede Menge Konfliktpotenzial, aber auch die Schulsozialarbeiterinnen. „Wir sind Ansprechpartner für die Jugendlichen, für die Eltern und Lehrer“, erklärt Lüddecke. Sechs Beratungen stehen pro Tag auf ihrer Agenda. Da geht es um private Probleme der jungen Leute ebenso wie um Drogenthemen oder einfach nur darum, welcher Beruf der Richtige ist.

Und das sind nur die festen Termine. „Schulsozialarbeiter sind ja manchmal auch die Feuerwehr an der Schule.“ Gärtner und Lüddecke verstehen sich als Schnittstelle zwischen den Schülern und den verschiedensten Institutionen. „Wir müssen uns eigentlich überall und mit allem auskennen“, sagt sie, „um Kontakte, Beratungsangebote und Hilfen zu vermitteln.“

Künftig sollen sich zwei Schulsozialarbeiter um die Kinder kümmern, die in die Schule kommen

In den vergangenen Jahren ist die Schulsozialarbeit im Landkreis bereits stetig gewachsen. Drei Schulsozialarbeiter waren es 2002. Mittlerweile sind es 40. Und es sollen mehr werden, das ist auch dem Leitbild des Landkreises zu entnehmen, sagte Jugendamtsleiter Sven Vogler im Ausschuss.

Die Schulsozialarbeit solle 2018 verstetigt werden. Über das Regionale Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt (RÜMSA) wurde die Finanzierung von zwei weiteren Stellen beantragt, die es so in dieser Form noch nicht gegeben hat. Cug: „Sie sollen sich verstärkt mit dem Übergang der Kinder aus der Kita in die Schule beschäftigen. Auch hier ist Bedarf da.“ (mz)