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Nach sechs Jahren Baustopp Sportparadies in Halle (Saale): An Halles größter Bauruine geht es endlich voran

Von Julia Rau 04.12.2017, 09:52
Jan Meusel und Dirk Hähnlein auf der Riesenbaustelle, genauer der Dreifelderhalle, die der USV nutzen wird.
Jan Meusel und Dirk Hähnlein auf der Riesenbaustelle, genauer der Dreifelderhalle, die der USV nutzen wird. jmr

Halle (Saale) - Keine dröhnende Bohrmaschine ist zu hören, nirgendwo schreit eine Kreissäge. Auf Halles größter Baustelle, dem Sportparadies am Böllberger Weg, ist es verdächtig ruhig. Stehen die Arbeiten erneut still? So wie in den sechs Jahren bevor in diesem Jahr endlich das Dach geschlossen wurde? „Nein, der Rohbau ist in den letzten Zügen, jetzt geht es innen weiter“, sagt Dirk Hähnlein, Sprecher des privaten Investors Holm Lischewski. Weitere Langzeitpausen müsse niemand fürchten. Nach kaugummizäher Anfangsphase gehe es jetzt nahtlos voran. Schon Anfang 2019 soll das Großprojekt fertig sein.

„Sportparadies“ in Halle (Saale): Nur vereinzelt Handwerker auf der Baustelle zu finden

Investor Lischewski baut für knapp 20 Millionen Euro eine riesige Sportanlage mit Beachvolleyball-Feldern, Kletterturm, Indoor-Minigolf, Fitnessstudio, einem Spielplatz mit Gastronomie und einer Menge mehr. Weil die Finanzierung stockte, gab es lange keinerlei Regung auf der Baustelle an der Saale. Einzig Halles Graffiti-Sprayer tobten sich aus.

Gerade geht es nur langsam voran. „Mitten im Bau-Boom ist es nicht leicht, Auftragnehmer zu finden“, erläutert Hähnlein das aktuelle Problem auf der Baustelle. Auf dem gigantischen Gelände sind nur vereinzelt Handwerker zu sehen. Zwei dichten etwas ab, zwei fahren mit dem Transporter durch die künftige Soccerhalle und andere stellen die Wände für Kabinen und Nasszellen in der Dreifelderhalle. „Die haben die Auftragsbücher voll, deshalb ist nicht die ganze Mannschaft hier“, so Hähnlein. Weil jedes Gewerk einen Übergabetermin hat, geht Hähnlein davon aus, dass alles rechtzeitig fertig wird.

„Sportparadies“ in Halle (Saale): Unisportverein (USV) braucht mehr Platz

Darauf hofft auch Jan Meusel. Der Geschäftsführer des Uni-Sportvereins (USV) verzeichnet seit Jahren eine Zuwachs an Mitgliedern. Aktuell sind es über 3.000. „Der Bedarf ist da, aber in der Stadt fehlen Sporthallen“, sagt er. Die Dreifelderhalle im Sportparadies soll das neue „grün-weiße Wohnzimmer“ des größten Breitensportvereins Sachsen-Anhalts werden.

Der USV wird die große Halle und einige andere Flächen pachten. Der deutsche Alpenverein und die Böllberger Sportgemeinschaft, die bereits den Minigolfplatz außen betreibt, haben sich ebenfalls Flächen gesichert und Hallen gemietet. „Derzeit laufen noch Gespräche mit weiteren Vereinen, die Interesse haben, hier zu mieten“, so Hähnlein.

„Sportparadies“ in Halle (Saale): Wettkämpfe in Planung - Kommt auch der Wassersport in Zukunft dazu?

Meusel hat vor, zum Beispiel die Volleyballhalle auch für große Wettkämpfe zu nutzen, „Landesmeisterschaften sind mindestens drin“, sagt er. Bisher erfüllten die übrigen Sportstätten in der Stadt nicht die Anforderungen für internationale Championships ab einer bestimmten Größe. „Das Sportparadies wird für Halles Sportinfrastruktur ein unfassbarer Gewinn.“

Derzeit wartet Investor Lischewski auf den nächsten Förderbescheid für die Mehrzweck- und Badmintonhallen von Land und Bund. „Der sollte vor Ende des Jahres kommen“, so Hähnlein., „spätestens im Frühjahr“, damit der Zeitplan eingehalten werden kann. Und obwohl die Mammut-Sportstätte noch nicht einmal fertig ist, denkt dessen Investor bereits über eine Erweiterung nach. Er würde mit Ideen spielen, im Nachgang den Wassersport ins Sportparadies zu integrieren. Dazu könnte man einen Zugang zur Saale schaffen, die direkt am Gebäude vorbeifließt. (mz)

Der künftige Eingangsbereich mit Fitnessstudio.
Der künftige Eingangsbereich mit Fitnessstudio.
jmr