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Gründerpreis für Familienbetrieb Gründerpreis für Familienbetrieb: Junge Frau aus Schmirma hat den grünen Daumen

Von Diana Dünschel 26.11.2017, 15:00
Anna-Sophia Werther aus Schmirma hat ihren Familienbetrieb, eine Baumschule, übernommen und erfolgreich umstrukturiert.
Anna-Sophia Werther aus Schmirma hat ihren Familienbetrieb, eine Baumschule, übernommen und erfolgreich umstrukturiert. Peter Wölk

Schirma - Die vergangenen beiden Jahre hätten für Anna-Sophia Werther privat wie beruflich nicht besser laufen können. Die frisch verheiratete 26-Jährige übernahm zum 1. Januar 2016 die Baumschule Werther, ist die vierte Generation im seit 1902 bestehenden Familienbetrieb in Schmirma, zu dem jetzt auch ihr Bruder und ihr Mann gehören.

Baumschule in Schmirma: Warum die junge Landschaftsplanerin Gründerpreis bekam

Die Werther GmbH wurde neu gegründet. Die junge Landschaftsplanerin ist seitdem geschäftsführende Gesellschafterin und eine sehr erfolgreich arbeitende Chefin, hat sozusagen den berühmten grünen Daumen. Dem Unternehmen geht es, was die Aufträge betrifft, sehr gut, die Zahl der Mitarbeiter ist von 13 auf 24 deutlich gewachsen, die Angebotspalette wurde erweitert.

Kein Wunder, dass die Pferde-Liebhaberin Anna-Sophia Werther unlängst beim Gründerpreis des Saalekreises 2017 einen beachtenswerten dritten Platz belegte.

Die Baumschule biete weiterhin das bekannte Leistungsspektrum mit den Schwerpunkten Produktion von Baumschulgehölzen sowie Nutz- und Zierpflanzen, Baumpflegearbeiten mit Hebebühnen- und Seilklettertechniken, Baumkontrollen und Aufgaben des Garten- und Landschaftsbaus wie Neupflanzungen und Pflege von Außenanlagen, sagt die Schmirmaerin.

Baumschule in Schmirma: Anna-Sophia Werther hat bei Landschaftsplanungen den Hut auf

Mit der Umstrukturierung zur Werther GmbH habe sich gleichzeitig die Erweiterung des Leistungsangebotes ergeben. Man übernehme jetzt auch Garten- und Objektplanungen sowie umwelt- und landschaftsplanerische Aufgaben. Letzteres ist Chefinnen-Sache. Denn die 26-Jährige hat Landschaftsarchitektur studiert, ist bis nach London ziemlich weit in der Welt herumgekommen und hat in Halle als Landschaftsplanerin gearbeitet.

Das wollte sie auch nach ihrer Rückkehr nach Schmirma nicht aufgeben. Eine Gartenplanerin kümmert sich jetzt um private Kunden. Das habe den Vorteil, dass Planung, Ausführung und wenn gewünscht Pflege nur über einen Betrieb gehen. Das sei für die Werther GmbH ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und bringe Kunden bis hinter Leipzig.

Baumschule in Schmirma: Ein Landschaftsplaner wird noch gesucht

Anna-Sophia Werther selbst übernimmt die großen Projekte der Landschafts- und Umweltplanung. Ihre Auftraggeber sind der Kreis, Wohnungsgesellschaften oder Leunaer Chemieunternehmen, denn bei Bauvorhaben muss es eine ökologische Begleitung geben. Da gehe es bei Neupflanzungen als Ersatz für versiegelte Flächen um die richtige Wahl heimischer, standortgerechter Gehölze oder bei bestehenden Biotopen um die Entbuschung. Das realisiert die Schmirmaerin dann auf Wunsch oder sie überwacht die Arbeiten aus fachlicher Sicht.

Die Auftragslage ist so gut, dass Werthers noch einen Landschaftsplaner einstellen würden. Die Suche war aber bisher vergebens. „Unsere Region ist für junge Leute zu unattraktiv. Sie sind nicht bereit, aufs Land zu ziehen“, kennt Anna-Sophia Werther die Gründe. So aber müsse sie bereits Aufträge ablehnen.

Sie selbst kennt freilich ihre Wurzeln und möchte den familiären Charakter ihrer Firma bewahren. „Ich kenne jeden Mitarbeiter, möchte von jedem Projekt etwas mitbekommen.“ (mz)