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Laden bei Unwetter zerstört Langeneichstädt: Konditorei Hörmann startet nach Unewtter im Provisorium neu

Von Diana Dünschel 21.11.2017, 11:31
Jana und Armin Hörmann öffnen Freitag ihre Langeneichstädter Konditorei wieder. Ein halbes Jahr war die wegen Unwetter-Schäden geschlossen.
Jana und Armin Hörmann öffnen Freitag ihre Langeneichstädter Konditorei wieder. Ein halbes Jahr war die wegen Unwetter-Schäden geschlossen. Peter Wölk

Langeneichstädt - Jana und Armin Hörmann blicken auf das schwärzeste Jahr seit der Gründung ihrer Langeneichstädter Konditorei 2007 zurück. Als bei dem schlimmen Mai-Unwetter eine Schlammlawine durch das Dorf rollte, wurde das Grundstück der Familie stark beschädigt. Das Wohnhaus ist immer noch eine halbe Baustelle.

Anfangs war das Ehepaar davon ausgegangen, dass neben der Backstube wenigstens auch der Verkaufsraum verschont blieb und wollten ihn schon mit dem neu gekauften Mobiliar einrichten. Dann kam die Hiobsbotschaft. Im Oktober begannen dort die Fliesen zu wackeln. Ein Fachmann stellte fest, dass auch hier alles entkernt werden muss.

Sechs Monate nach heftigem Unwetter: Konditorei Hörmann in Langeneichstädt öffnet wieder

Dennoch öffnet die Konditorei diesen Freitag, 24. November, um 11 Uhr wieder. Denn Hörmanns ließen sich ein Provisorium einfallen. Sie verkaufen jetzt im einstigen Vorbereitungsraum. Hier geht es zwar etwas beengt zu. Doch die Chefin hat alles so liebevoll wie möglich dekoriert und draußen sicherheitshalber ein Hinweisschild aufgehängt, auf dem sie um Verständnis bittet, falls die Kunden mal Schlange stehen müssen.

Konditorei in Langeneichstädt: Pralinen, Plätzchen und Stollen nach Hausrezept

Armin Hörmann produziert schon seit Oktober wie eh und je. So steht für die Kunden wieder das gewohnte vorweihnachtliche Sortiment bereit. Es gibt verschiedene selbst gemacht Pralinen, mit denen man einen Adventskalender oder einen Schoko-Stiefel für Nikolaus befüllen lassen kann. Plätzchen gibt es natürlich auch oder mit Schokolade überzogene Früchte und Erdnüsse und den von Hörmanns erfundenen Warte-Schatz, eine Hommage an die Langeneichstädter Warte. Der vom Chef gebackene Baumkuchen wird von Jana Hörmann Freitagmorgen frisch mit Glasur überzogen.

Der ursprünglich aus Schwaben stammende Konditormeister hatte nach Jahren sogar erstmals die Zeit, Stollen nach seinem Hausrezept zu backen. Zwei Dinge machen den übrigens unverwechselbar. Einmal der verwendete echte Rum und zum Zweiten das Backen in einer Haube. Das dient der typischen Form, macht aber auch den kleinen Pfundstollen so saftig, wie es sein muss. Nur Torten, sagt Jana Hörmann, die müssten bis auf weiteres vorbestellt werden. Sie auch noch zum Mitnehmen parat zu haben, sei wohl kaum möglich. Aber zu den bevorstehenden Adventskaffee-Runden gibt es ja im Geschäft genügend Alternativen.

Konditorei in Langeneichstädt öffnet auch an Heiligabend - und hofft auf ihre treuen Kunden

Die gewohnten Öffnungszeiten behält das Konditor-Paar ab Freitag wieder bei. Sogar Heiligabend werden sie von 8 bis 10 Uhr das Geschäft öffnen. „Wir können nur hoffen, dass die Kundschaft uns treu geblieben ist und Verständnis für den eingeschränkten Verkauf hat“, so die gebürtige Langeneichstädterin.

Dass aus Hörmanns Backstube gute Qualität kommt, hatten die beiden Konditoren erst 2017 wieder bewiesen. Beim neu vom Land ausgerichteten Wettbewerb „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“, der hervorragende Produkte der Land- und Ernährungswirtschaft prämiert, hatten sie sich beworben, waren in der Kategorie „Süßwaren“ für ihren Warte-Schatz auf Anhieb unter den drei Besten gelandet und in die Staatskanzlei eingeladen worden. „Das ist Ansporn“, sagt Armin Hörmann. (mz)

Der eigentliche Verkaufsraum ist immer noch eine Baustelle.
Der eigentliche Verkaufsraum ist immer noch eine Baustelle.
Peter Wölk