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Theater für die Hände Mücheln: Die Fingerpuppen von Karin Grundmann sind preisverdächtig

Von Diana Dünschel 19.11.2017, 14:00
Das große Hobby von Karin Grundmann aus Mücheln ist das Stricken von Fingerpuppen.
Das große Hobby von Karin Grundmann aus Mücheln ist das Stricken von Fingerpuppen. Peter Wölk

Mücheln - Sie ist gelernte Kindergärtnerin, arbeitet mit einer Unterbrechung in der Chemiebranche gut 20 Jahre mit dem Nachwuchs und ist derzeit in der Krippe in Leuna tätig. Da liegt es nahe, dass Karin Grundmann gerne singt und bastelt. Auch privat.

Sie ist als Sängerin im Spergauer Chor aktiv. An Holzbrennarbeiten hat sie großen Spaß. Sie häkelt und strickt gern für sich selbst wie für die Puppen ihrer Enkelin. Handpuppen herzustellen, war ebenso mal die große Leidenschaft der Spergauerin, die 2016 nach Mücheln gezogen ist.

Wie man die Fingerpuppen herstellt, hat sie sich komplett selbst erarbeitet

Doch für ihre Kleinen aus der Krippe mit ihrem einen Jahr sind diese Handpuppen einfach zu groß. Da kam Karin Grundmann die Idee, stattdessen Fingerpuppen herzustellen. Die kommen aber nicht nur bei den Jüngsten gut an. Als die Neu-Müchelnerin eine Auswahl ihrer Mini-Figuren jetzt für die Ausstellung kreativer Einwohner zum Kulturmonat einreichte, erhielt sie von der Jury prompt einen der diesjährigen Kunstpreise.

Wie man die Fingerpuppen herstellt, hat sie sich komplett selbst erarbeitet. „Die Köpfe sind immer gleich. Sie werden mit fünf Nadeln um einen Sektkorken aus Plastik gestrickt. Augen, Nase und Haare sind dann aufgestickt“, berichtet sie. Den Körper stopft Karin Grundmann mit waschbarer Füllwatte aus. Auf diese Weise sind bisher gut 60 Figuren entstanden.

Ein komplettes Kasperle-Theater aus Mücheln

Ein komplettes Kasperle-Theater zum Beispiel, verschiedene Tiere oder Schneewittchen und die sieben Farbenzwerge, mit denen die Kinder die Farben lernen. Ihre Oma samt Opa seien aber neben dem Kaspar mit seinem klingenden Glöckchen am Hut die absoluten Lieblinge der Kinder, ist zu erfahren.

Bei allen Figuren lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn es gibt so viele liebevolle Details. Kein Wunder, dass ihre Krippenkinder gern zugreifen, wenn Karin Grundmann mal wieder ihre prall gefüllte „Zauberkiste“ mit der Prinzessin oder dem Seppel mitbringt.

Müchelnerin führt über die einzelnen Schritte Buch

Allerdings braucht sie selbst als inzwischen routinierte Puppen-Mama immer noch gut acht Stunden für eine Figur. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, dem erklärt sie gern, wie es geht. Denn die Müchelnerin führt über die einzelnen Schritte Buch. „Wer ein bisschen Ahnung hat, kriegt das genauso hin“, ist sie überzeugt.

Die Ausstellung zum Kulturmonat mit ihren Fingerpuppen ist noch bis Monatsende im Bürgersaal zu sehen. Interessenten wenden sich an die Mitarbeiter der Stadtinformation, die auch den Kontakt zu Karin Grundmann vermitteln. (mz)