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Säugling mit Brotmesser erstochen Säugling mit Brotmesser erstochen: Ist die Angeklagte vom Teufel besessen?

28.10.2017, 13:58
Das Portal des Landgerichtes in Halle.
Das Portal des Landgerichtes in Halle. Archiv/Meinicke

Halle (Saale)/Naumburg - Sie habe immer Kinder haben wollen. Dennoch erstach eine Mutter am 22. April in Naumburg ihr einziges Kind mit einem Brotmesser. Inwieweit die Frau aus Eritrea, die 2013 nach Deutschland geflohen war, ihren 14 Monate alten Jungen womöglich im Zustand verminderter Schuldfähigkeit getötet hat und somit neben einer Strafe eine Unterbringung in einer Psychiatrie in Betracht kommt, wird derzeit am Landgericht Halle geklärt.

Kleinkind mit Brotmesser erstochen: Vater will nichts von Bindungsproblemen bemerkt haben

Am zweiten Verhandlungstag sagte auch der Vater des Jungen aus. Er ist ebenfalls Eritreer. Anders als Zeugen zuvor, die Bindungsprobleme zwischen Mutter und Kind nach der Geburt in Naumburg bemerkt hatten, sei dies dem 23-Jährigen nicht aufgefallen. Beide hätten sich über die Geburt gefreut und sich gekümmert, auch wenn sie eine angespannte Partnerschaft führten. Kurz nach der Entbindung hatte die Frau den Vater, der sie öfter geschlagen und  vergewaltigt haben soll, aus der  Wohnung geworfen.

Dennoch besuchte er täglich das Kind - so auch an dem Vorabend der Tat.  Die Eltern lernten sich bereits in Eritrea kennen, wurden aber erst in Naumburg ein Paar.  

Mutter erstach ihr Kind mit Brotmesser: Vater des Jungen hält Mutter für vom Teufel besessen

Auf die Frage des  Gutachters, ob sich die Frau nach der Flucht verändert habe, sagte er, dass sie schon immer kaum gesprochen habe. Sie sei aber schnell wegen Kleinigkeiten aggressiv geworden. Er wisse, dass sie krank sei: „Sie hat einen Teufel.“ Davon hätten ihm ihre Eltern bereits in Eritrea ebenso erzählt wie davon, dass ihre Tochter öfter ohnmächtig werde und umfalle. Jene, die vom Teufel besessen sind, erzählte der Mann, würden so Böses tun wie seine Freundin. Der Prozess wird  fortgesetzt. (mz)