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Kommentar zur Drogenkriminalität Drogenkriminalität Sachsen-Anhalt: Cannabis-Legalisierung jetzt!

Von Anja Förtsch 23.10.2017, 00:00

Die Zahl der Cannabisdelikte steigt in Sachsen-Anhalt Jahr für Jahr und die Polizei wird der Lage nicht Herr. Deshalb heißt die einzige wirksame Maßnahme: Legalisierung. Nur wenn der Staat Cannabis selbst ausgibt, kann er wissen, wie viel im Umlauf ist.

„Aber der Schwarzmarkt“, rufen jetzt Skeptiker, „den gibt es doch trotzdem!“ Falsch. Erfahrungen aus den Niederlanden und den USA zeigen, dass der Schwarzmarkt durch eine Legalisierung ausgetrocknet wird. Wer würde sich schon noch in dunkle Häuserecken oder Stadtparks begeben wollen, wenn er auch bequem - und sicher - einfach in einen Laden gehen kann, dort sogar noch Beratung bekommt und sicher sein kann, dass das verkaufte Cannabis nicht mit billigen Mitteln gestreckt ist?

Zudem wird in diesen Läden kein Verkäufer seine Produkte an Minderjährige verkaufen - einen Straßendealer juckt das Alter seiner Kunden hingegen kaum. Und was die Erfahrungen aus anderen Ländern auch zeigen: ein deutliches Steuerplus in der Staatskasse.

„Aber Cannabis ist eine Droge“, rufen die Skeptiker weiter, „und Drogen sind gefährlich!“ Sind sie - wenn man sie falsch konsumiert. Cannabis ist - anders als Alkohol, der Hirn, Leber und weitere Organe angreift - so gut wie gar nicht gesundheitsschädlich. Schädlich ist lediglich der Tabak, etwa in den Joints. In offiziellen Geschäften wird Cannabis aber auch in Backwaren oder als Öl angeboten oder über spezielle Vaporisierer verdampft, so dass kein Tabak nötig ist. Studien haben zudem erwiesen, dass Cannabis nicht körperlich abhängig macht wie etwa Alkohol.

Die Polizei sagt selbst, dass sie keine Chance gegen den illegalen Cannabishandel hat. Man kann gegen Windmühlen kämpfen. Man kann aber auch einsehen, dass das keinen Sinn macht.

Die Autorin erreichen Sie unter: [email protected]