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Bibertaler Käsescheune Bibertaler Käsescheune: "Happy Hour" für Käse-Fans in Sangerhausen

Von Beate Thomashausen 09.07.2017, 14:00
Christina Kupfer arbeitete zuerst in der Käsescheune in Bad Bibra und kam 2015 nach Sangerhausen. Sie und ihre Kollegin Angelika Kette helfen den Kunden, sich in der Vielfalt zurechtzufinden.
Christina Kupfer arbeitete zuerst in der Käsescheune in Bad Bibra und kam 2015 nach Sangerhausen. Sie und ihre Kollegin Angelika Kette helfen den Kunden, sich in der Vielfalt zurechtzufinden. Thomashausen

Sangerhausen - Susanne Günther (54) schwärmt für Käse. Und das ist gut so, schließlich ist sie die Inhaberin der Bibertaler Käsescheune in der Sangerhäuser Göpenstraße. Einst als Werksverkauf der Käserei in Bad Bibra begründet, ist die Bibertaler Käsescheune seit dem 1. Oktober 2012 eine eigenständige GmbH und hat nur insofern etwas mit der Molkerei Bad Bibra zu tun, dass man den Käse aus Bad Bibra im Sortiment hat. „Wir schließen also nicht, wie mancher Kunde befürchtet hat“, sagt die Chefin.

Rund 250 Käsespezialitäten werden in Bibertaler Käsescheune in Sangerhausen angeboten

Aber nicht nur Bad Bibraer Käsespezialitäten gibt es in der Käsescheune. Vorsichtig geschätzt seien es mehr als 250 verschiedene Sorten. Wer da jetzt an den Fingern die altbekannten Käsesorten wie Tilsiter, Blauschimmel, Gouda, Edamer, Frischkäse und Weichkäse abzählt und partout nicht auf 250 kommt, dem kann Expertin Susanne Günther auf die Sprünge helfen. Kennen Sie eigentlich Hexenkäse? Nein? Der verdankt seine besondere Geschmacksnote den Zutaten, nämlich Meerrettich, Basilikum und Cranberrys.

Der Renner in der Käsescheune ist seit Jahr und Tag der Selbstgeräucherte. Vor allem Gouda ist es, der da über kaltem Buchenholzrauch zu seiner rauchigen Note kommt. „Der ist vor allem was für die Wurstesser, die dem Käsegeschmack sonst nichts abgewinnen können“, sagt Susanne Günther. Sie selbst schwört aktuell auf einen französischen Käse namens Berthaut Epoisses AOP. „Es gibt eine Käsevielfalt in Deutschland, die ihresgleichen sucht“, findet Günther und will auch andere mit ihrer Leidenschaft für Käse anstecken.

„Happy Hour“: Wissenswertes zum Thema Käse und ein Schluck Wein

Dazu hat sie sich eine Veranstaltungsreihe einfallen lassen, mit der sie nach den Sommerferien beginnen will, nämlich einer „Happy Hour“. Von 16 bis 18 Uhr an einem Donnerstag- oder Freitagnachmittag will sie Fragen rund um das Thema Käse beantworten und natürlich Kostproben anbieten. Dazu soll es auch einen Schluck Wein geben, denn schließlich gibt es in der Käsescheune auch Weine der Winzervereinigung Freyburg. „Das macht uns dann doch wieder zu einer Art Werksverkauf, denn die Freyburger Weine gibt es bei uns zu den Preisen, die auch im Hofverkauf in Freyburg üblich sind.“

Mit den Winzern arbeite man sehr eng zusammen. Zum Beispiel wähle man gemeinsam die Käsesorten aus, die dann auch bei den Weinverkostungen gereicht werden. „Es passt nämlich nicht jeder Käse zu jedem Wein. Und das auszuwählen, kann ganz schön anstrengend sein“, erinnert sich Günther an einen solchen Verkostungstag.

In all den Optimismus, den Susanne Günther ausstrahlt, mischt sich auch Sorge wegen des Ladensterbens in der Sangerhäuser Geschäftsstraße. „In vielen Läden bleiben die Kunden aus. Ich glaube, mit Kurzzeitparkplätzen direkt an den Läden, können mehr Kunden in die Innenstadt gezogen werden. Darüber zu reden, sollte nicht tabu sein.“ (mz)