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Kommentar zur AfD-Reaktion auf "Kita-Koffer" Kommentar zur AfD-Reaktion auf "Kita-Koffer": Ist doch nur Aufklärung

22.09.2016, 19:07
Eltern, die zum Wunschtermin keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind bekommen und deshalb erst später arbeiten gehen können, haben grundsätzlich Anspruch auf Schadensersatz.
Eltern, die zum Wunschtermin keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind bekommen und deshalb erst später arbeiten gehen können, haben grundsätzlich Anspruch auf Schadensersatz. dpa

Die AfD-Fraktion hält die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über alternative Sexualitäten und Geschlechterrollen für eine Gefährdung der Gesellschaft. Und diskriminiert damit indirekt alle Homo-, Bi- und Transsexuellen im Land - denn fortgedacht sind auch sie also eine Gefährdung der Gesellschaft.

Koffer enthält Broschüren und Bücher

Zur Erinnerung: Es geht um einen kleinen Koffer, der Broschüren und Bücher enthält. Mehr aber auch nicht.

Ja, der Aktionsplan zielt auf Kinder. Und ja, Kinder kommen dadurch mit dem Thema Sexualität in Kontakt. Das passiert dann aber wohl auch nicht früher oder umfänglicher als ohne „Kita-Koffer“. Es ist nur Aufklärung, keine Handlungsanweisung.

Die AfD kritisiert, dass 95 Prozent der Bevölkerung auf eine Minderheit von fünf Prozent Rücksicht nehmen sollen. Dabei ist genau das richtig. Der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann brachte es einmal auf den Punkt: „Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit den schwächsten ihrer Glieder verfährt.“

AfD-Fraktion bedient Vorurteile und Ressentiments

Die AfD-Fraktion bedient stattdessen Vorurteile und Ressentiments. Wenn etwas eine Gesellschaft gefährdet, dann unter anderem derlei - und kein kleiner Koffer.

Die Autorin erreichen Sie unter: [email protected]