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Pleiten-Chronologie  Pleiten-Chronologie : Was ist vom Solar Valley noch übrig?

11.02.2016, 16:29
Hinweisschild «Solar Valley» an der Autobahn 9 vor der Abfahrt Bitterfeld-Wolfen.
Hinweisschild «Solar Valley» an der Autobahn 9 vor der Abfahrt Bitterfeld-Wolfen. dpa Lizenz

Bitterfeld - Das Klimamärchen im Solar Valley in Thalheim ist ausgeträumt. Das Industrieareal im Landkreis Anhalt-Bitterfeld galt einst als neuer potenzieller Wirtschaftsmotor für die Region. Dutzende Solarunternehmen siedelten sich hier an, über 3.000 Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Branche boomte. Doch über die Jahre haben immer mehr Solarfirmen aufgegeben. Mehr als 2.000 Jobssind inzwischen verloren gegangen. Die Unternehmen kämpfen vor allem gegen die Billig-Konkurrenz aus China.
Die Beschäftigung ging deutlich zurück. Eindrückliches Beispiel ist Q-Cells - einst das größte Solarunternehmen in der Region. Nach der Insolvenz wurde die Firma dann an den südoreanischen Hanwha-Konzern verkauft. Nun steckt auch Vetro Solar in der Krise. Zahlreiche Mitarbeiter des Unternehmens haben beim Amtsgericht Dessau-Roßlau Insolvenzantrag gestellt.

Die MZ gibt einen Überblick über die Firmenpleiten der vergangenen Jahre. (mz/jgü)

Der Modulhersteller CSG Solar in Thalheim muss kurz vor Weihnachten 2008 die Produktion einstellen und den Großteil seiner 164 Beschäftigten entlassen.

Sontor, die Tochterfirma von Q-Cells firmierte nach einer Fusion kurzzeitig als Sunfilm, ging dann aber insolvent. Unter Leitung der Wilms Gruppe wurde der Betrieb wieder als Sontor aufgenommen, zwischenzeitlich auch wieder eingestellt.

Im Mai 2012 meldet das Solarunternehmen Sovello Insolvenz an. Versuche, einen Investor zu finden, scheiterten. Ab September desselben Jahres wurde die Produktion eingestellt. In mehreren Online-Auktionen wurde schließlich alles versteigert, was die Firma einmal ausmachte: Schränke, Tische, Werkzeugkisten waren der Renner. Maschinen wurden aufgekauft. Die Fahrräder gingen mit als erstes weg. Die waren nötig, um sich in dem riesigen Komplex schnell bewegen zu können.

Der Solarriese Q-Cells meldete im April 2012 Insolvenz an. Nach der Insolvenz wurde die Firma dann an den südoreanischen Hanwha-Konzern verkauft. Der neue Eigentümer beendete im vergangenen Jahr die Produktion und konzentriert sich seitdem an dem Standort nur noch auf die Forschung.

Auch Solibro steht unter Druck. Die einstige Tochterfirma von Q-Cells ging nach der Pleite des Unternehmens unter chinesische Führung von Hanergy. Drei Viertel der Maschinen stünden still und seit Oktober 2015 gilt Kurzarbeit in dem Werk in Wolfen-Bitterfeld, berichtet das „Handelsblatt“ mit Berufung auf Unternehmenskreise. "Wir bereiten uns darauf vor, eine neue Generation von Solarmodulen zu etablieren, und fokussieren uns stärker auf das Technologie-Upgrade als auf die Produktion", heißt es bei Solibro offiziell auf „Handelsblatt“-Anfrage.