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Handball Handball: An Hamms Riesen prallt fast alles ab

Von CARSTEN ROLOFF 28.07.2011, 16:30

GLINDE/BERNBURG/MZ. - Als sein ehemaliger SCM-Teamkollege Maik Machulla vor gut drei Wochen bei Sven Liesegang wegen eines Testspiels anklingelte, musste der Bernburger Coach nicht lange überlegen. "Die Chance gegen so einen starken Zweitligisten in der Vorbereitung zu spielen, bekommen wir so schnell nicht wieder. Deswegen habe ich gleich zugesagt, obwohl Hamm natürlich auch nicht der ideale Auftaktgegner in der Vorbereitungsphase ist", erklärte Liesegang. Der Regionalligist verlor das über 3 x 25 Minuten angesetzte Duell in der Glinder Sporthalle, in der die Westfalen gerade ein Trainingslager absolvieren, dann auch deutlich mit 22:37 (13:21, 7:9).

"Trotz der 37 Gegentore war ich mit unserer Deckungsleistung zufrieden. Vor allem Andreas Steinbrink und Kilian Kraft hielten hinten den Laden zusammen. Beide Torhüter haben einen sehr guten Job gemacht. Die Arbeit in der Abwehr ist auch eine Frage der Einstellung und die hat gestimmt. Bis fünf Minuten vor dem Ende lagen wir nur mit neun Toren hinten, sind dann aber noch eingebrochen", lautete das Fazit von Liesegang.

Während sich die Schwarz-Gelben im ersten Drittel (7:9) nur vier und im zweiten Abschnitt (6:12) acht technische Fehler leisteten, waren es im dritten Durchgang gleich elf Ballverluste. "Mindestens acht davon hat Hamm mit Kontertoren eiskalt bestraft. Wir haben außerdem noch acht tausendprozentige Chancen vergeben. Wenn wir nur die Hälfte davon genutzt hätten, wäre das Resultat auch etwas freundlicher ausgefallen", meinte Bernburgs Sportlicher Leiter Enrico Nefe.

Nach Ablauf der regulären Spielzeit von 60 Minuten hatte der SV Anhalt erst 24 Gegentreffer kassiert, allerdings auch nur 16 Tore geworfen. Am erstligaerfahrenen Innenblock mit Frank Schumann und Jiri Hynek prallten viele Bernburger Angriffe ab. Außerdem verfügen die Westfalen mit Thorsten Friedrich und Tomas Mrkva auch über zwei erstklassige Torhüter. "In der Offensive haben wir uns gegen die Hammer Riesen schwer getan. Steffen Cieszynski hat aber gezeigt, dass er mehr als eine Verstärkung werden kann. Auch das Zusammenspiel zwischen ihm und Kreisläufer Tobias Rindert klappte schon recht ordentlich", sah Liesegang auch positive Ansätze im Offensivbereich.

Vom Auftritt der Bernburger über weite Strecken der Partie war auch Machulla recht angetan. "Ich war vom SV Anhalt schon etwas überrascht. Die Mannschaft besitzt ein gutes spielerisches Grundkonzept, hat zwei sehr gute Torhüter. Vorn fehlte es gegen unsere starke 6:0-Deckung jedoch an Durchschlagskraft. Für uns war dieser Test ein gelungener Abschluss des Trainingscamps. Wir konnten gegen einen guten Gegner mehrere taktische Formationen durchspielen", sagte Hamms Spielertrainer, der sich jedoch nicht auf eine Prognose über das Abschneiden des SV Anhalt in der kommenden Saison festlegen wollte. "Dazu kenne ich die dritte Liga zu wenig." Dafür ist für den gebürtigen Hallenser, der vor seinem vierjährigen Engagament beim SC Magdeburg (von 1997 bis 2001 nochmal nachschauen auch für den damaligen Zweitligisten Dessauer HV aktiv war, die Marschrichtung mit seinem Team in der eingleisigen zweiten Bundesliga klar. "An erster Stelle steht die wirtschaftliche Konsolidierung des Vereins. Deswegen wird der sofortige Wiederaufstieg ein Traum bleiben. Ich glaube, dass Minden vorneweg marschieren wird. Wir haben keinen Linkshänder im halbrechten Rückraum, aber trotzdem ein gute Mannschaft, für die der sechste Platz ein großer Erfolg wäre", meinte Hamms Spielertrainer. Auch die Bernburger könnten mit dem sechsten Rang in der starken Regionalliga Staffel Ost am Ende der kommenden Saison sehr gut leben.

Anhalt: Gawlik, Gudonis; Cieszynski (9), Kraft (2), Grohmann (1), Lampe (3), Petersohn (1), Rindert (4), Pajung (1), Weber (1), Hoffmann, Wartmann, Steinbrink.

Hamm: Mrkva, Friedric; Hynek (1), Schumann (2), Macke, Schmetz (6), Simon (6), Machulla (2), Hartmann (1), Wiegers (8), Paul (1), Gudat (3), Rycharski (1), Lammers (6).