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Besuch in der schönen Domäne

Von WLADIMIR KLESCHTSCHOW 14.06.2010, 16:56

GÖRZIG/MZ. - Der Hof Pfaffendorf lud seine Verpächter und andere Interessenten am Sonnabend zu einem Tag der offenen Tür ein - und für Görzig wurde daraus ein großes Volksfest, zu dem auch viele Einwohner aus anderen Orten kamen. Denn die Veranstaltung fand in der Domäne Görzig statt, die ein Betriebsteil des Pfaffendorfer Landwirtschaftsunternehmens ist. "Wir entschieden uns für die Domäne, weil es hier so schön ist", sagte Birgit Meurer, Inhaberin von Hof Pfaffendorf, der Mitteldeutschen Zeitung. Das bestätigte auch Bernd Thormann. "Ich habe hier früher mal gearbeitet", sagte der Gröbziger. "Das Areal ist nicht wieder zu erkennen."

Die Wahl des Ortes wirkte sich auf den Charakter der Veranstaltung aus. Da in der Domäne keine keine Tiere stehen - sie sind in Pfaffendorf untergebracht, - waren zwei kleine Kälber auf einer Wiese die einzigen lebendigen Vertreter der Rinderzucht - abgesehen von zwei Kühen aus Kunststoff. Richtige Kühe konnten also nicht besichtigt werden. Allerdings gab es zwei Bus-Rundfahrten über die Ländereien des Unternehmens, an denen jeder teilnehmen konnte. Insgesamt war der Tag der offenen Tür aber mehr ein Volksfest denn ein Exkurs in die wirtschaftliche Tätigkeit des Unternehmens. Auch Technik konnte im Hof der Domäne besichtigt werden.

Den Gästen schien die Veranstaltung offensichtlich sehr zu gefallen: Der Besucherstrom riss nicht ab, die Feuerwehr musste die Verkehrsregelung übernehmen. Die Angebote reichten vom Reiten und einem großen Strohhaufen für die Kinder bis zu einem Spaziergang mit zwei Gänsen für Groß und Klein, was ein effektives Mittel gegen Stress und für die Selbstfindung sein soll.

Nicht unerwähnt bleiben darf die gute Versorgung mit Essen und Getränken, die vielen Familien das Kochen zu Hause ersparte und zu einem Besuch der Domäne animierte. Schweinekeule am Spieß mit Sauerkraut, Pilzpfanne und eine Riesenmenge von Kuchen an den Ständen rund um das Gelände ließen dem Hunger keine Chance.

Dabei spielte das Ambiente nicht die letzte Rolle: Das Essen an einem der vielen Tische in einer ehemaligen geräumigen Scheune schmeckte wohl noch so gut, denn freie Plätze waren rar. Allerdings trug dazu möglicherweise auch der Nieselregen bei, der die Besucher immer wieder unter die Dächer oder zu mindest unter die Regenschirme trieb.

Während die Gäste sich vom Niederschlag nicht die Stimmung verderben ließen, bereitet das viele Nass der Gastgeberin Birgit Meurer Sorgen. "Wir können nicht genug Futter für unsere Tiere ernten", sagte sie. Die Maschinen würden im aufgeweichten Boden versinken. Also entstehe eine paradoxe Situation: Hof Pfaffendorf muss Futter hinzukaufen, während es davon genug auf den eigenen Feldern gibt.