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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Viele sind schon lange ohne Job

Von ECKHARD JÄCKEL 28.10.2010, 08:27
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im Oktober deutlich gesunken. (ARCHIVFOTO: DPA)
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im Oktober deutlich gesunken. (ARCHIVFOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/MZ. - Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt setzt sich fort. Mitte Oktober waren 134100 Frauen undMänner bei den Agenturen für Arbeit und denJobcentern arbeitslos gemeldet. Das waren4100 weniger als im September und 16800weniger als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektionder Bundesagentur für Arbeit in Halle am Donnerstag mitteilte.

"Sowohl bei der Beschäftigungsentwicklungals auch bei den Arbeitslosenzahlen hält derpositive Trend an", wertete der Chef der Regionaldirektion,Kay Senius. Landeswirtschaftsminister ReinerHaseloff (CDU) verwies darauf, dass Sachsen-Anhaltim Oktober den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeitaller neuen Bundesländer aufweist. Mit einerArbeitslosenquote von 11,1 Prozent (Vorjahr12,2 Prozent) liegt das Land jetzt gleichaufmit Mecklenburg-Vorpommern vor Bremen undBerlin. Dennoch räumen sowohl Senius als auchHaseloff weiter ernsthafte Probleme auf demArbeitsmarkt ein.

Stellenmarkt: Zwar haben Industrie,Bauwirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen,Handel und und Verkehrsgewerbe vermehrt freieStellen gemeldet. Ein großer Teil des Zuwachseswurde aber über Zeitarbeiter gedeckt. Insgesamtist das Stellenangebot deutlich besser alsim Vorjahr. Seit Jahresbeginn wurden 46900freie Stellen angeboten, 6800 mehr als imVergleichszeitraum des Vorjahres.

Langzeitarbeitslosigkeit: Die Zahlderer, die ein Jahr oder länger ohne Beschäftigungsind, geht viel langsamer zurück als die Gesamtzahlder Arbeitslosen. 45600 Langzeitarbeitslosewurde im Oktober betreut, 1100 weniger alsim September und 2200 weniger als vor einemJahr. Durch diesen geringen Rückgang steigtihr Anteil an allen Arbeitslosen auf fast40 Prozent.

Unterbeschäftigung: Neben den nachgesetzlichen Vorgaben offiziell registriertenArbeitslosen gibt es eine weitere große Zahlvon Menschen, die keine reguläre Beschäftigungauf dem ersten Arbeitsmarkt haben. So werdenaktuell 58300 Frauen und Männer mit arbeitsmarktpolitischenInstrumenten gefördert - so unter anderemin Bildungs- oder Beschäftigungsmaßnahmen.Weitere 8900 gelten nicht als arbeitslos,weil sie zurzeit krankgeschrieben sind odervorruhestandsähnliche Regelungen nutzen. DieUnterbeschäftigung, also das tatsächlicheDefizit an Stellen, liegt somit bei 201200.

Jugendarbeitslosigkeit: Die unter25-Jährigen haben am stärksten von der Entwicklungam Arbeitsmarkt profitiert. Ihre Zahl istgegenüber dem Vorjahr um 3000 auf nunmehr12500 zurückgegangen.