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Ärger im Juridicum der Universität Ärger im Juridicum der Universität: Teppich hielt nur fünf Jahre

Von Ines Krause 30.07.2004, 15:49

Halle/MZ. - Um die Arbeiten durchführen zu können, müssen alle 130 000 Bücher ausgelagert werden. Außerdem ist der Abbau aller Regale erforderlich. Schadenshöhe: rund 400 000 Euro. Eine Summe, für die die Uni bereits vor zwei Jahren Gewährleistungsansprüche geltend gemacht hat.

Inzwischen hat das Kultusministerium, das 50 Prozent der Baukosten für das Juridicum getragen hat, einen Kostenvorschuss in Höhe von 170 000 Euro an die Uni überwiesen. "Damit können wir die Arbeiten vorfinanzieren", sagt Höland. Ob und wann das Land allerdings für den entstandenen Schaden entschädigt wird, steht in den Sternen. "Denn noch ist nicht zweifelsfrei geklärt, wer den Schaden verursacht hat", sagt Höland. Ein entsprechendes Zivilverfahren läuft derzeit. Schon in der Bauphase habe der Architekt eine strapazierfähigere Teppichsorte vorgeschlagen. Gegen seinen Willen soll aber der Projektsteuerer eine billigere Variante ausgewählt haben.

Für Halles Jurastudenten werden die Bauarbeiten mit erheblichen Belastungen einhergehen. Sie alle wurden bereits vor Monaten darüber informiert. Um ihnen entgegen zu kommen, wurden die Fristen für Hausarbeiten deutlich verlängert. In nächster Zeit werden außerdem zwei Seminar- und ein Prüfungsraum im Juridicum zu einer Notbibliothek umfunktioniert. In ihr sollen für Prüfungs- und Examenskandidaten notwendige Titel bereit stehen.

Der meisten Bücher werden jedoch von einem Umzugsunternehmen abgeholt unter Spezialbedingungen eingelagert. Nach ihrem Rücktransport will Höland eine alte Tradition wiederbeleben: die Regalpaten, eine Studententruppe, die der Professor vor Jahren zur Pflege des Bücherbestands gründete. Sie sollen beim Reinigen der Bände helfen.