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Dorffest Rade Dorffest Rade: Laufen über schwankende Bohlen

Von Carolin Garbe 17.06.2003, 14:18

Rade/MZ. - Dem strahlenden Sonnenschein und einem abwechslungsreichen Programm sei es zu verdanken, dass das Festwochenende zu einem Erfolg wurde, weiß Dietmar Schugk, Vorsitzender des Heimatvereins zu berichten. Klar, bei Regen hätten einige Attraktionen wohl ausfallen müssen. Wie etwa die sportlichen Aktivitäten. Nach einem lauschigen Freitagabend, an dem Zeugnisse aus der Landwirtschaft und dem Alltagsgeschehen längst vergangener Jahre nebst relativ aktueller Fotos des Hochwassers, von dem die Gemeinde betroffen war, in der Heimatstube begutachtet werden konnten, startete man sportlich in den Samstag.

Die Fußballerinnen aus Battin und die Frauen-Sportgruppe Rade waren zum Volleyballmatch angetreten. Aus der freundschaftlichen Begegnung wurde ein harter Kampf um jeden einzelnen Punkt. Die Battinerinnen gingen mit gerade mal einem Punkt Vorsprung als Sieger hervor.

Der Duft von Kaffee und frisch gebackenem Kuchen der Frauen lockte die Besucher ins Festzelt, in dem auch gleich ein Höhepunkt des Wochenendes wartete - ein buntes Kulturprogramm mit Tanz, Musik und Unterhaltung. Ob der neue Superstar wohl aus Rade kommt? Wer weiß, Cindy Fischer hat zumindest schon ein paar Castings hinter sich und überzeugte das Publikum bei Solodarbietungen von ihrer Stimme. Eine Showeinlage jagte die nächste: Kindertanzgruppe, Folklore, Sketche von Thoralf Pabst aus Premsendorf, Männerballett... Das amüsante, unterhaltsame Programm reichte bis in den Abend hinein.

Acht große Gummireifen, darüber schmale Bretter. Dies sollte die Konstruktion für den Steg sein, der über die breiteste Stelle des Teiches führte, und den es zu beschreiten galt. Diese Disziplin, Teichlaufen genannt, ist nur eines der lustigen Spiele am Badeteich. Hierbei zeigte sich, wer nach einer langen Dorffest-Nacht die alte Kondition schnell wiedergefunden hatte. Konzentration und Geschicklichkeit waren gefragt, sonst landete man im kühlen Nass.

Wahrhaft mitreißend die Moderation vom Chef der Elbaue-Musikanten, Walter Fromm: "Er fliegt förmlich über den Steg, zurück geht's, sagenhaft." Annika Schild, Daniel Fiedler und Torsten Fischer legten die schnellste Zeit hin. In sage und schreibe 19 Sekunden gelang es Matthias Strube sogar, an einem Drahtseil quer über den Teich zu hangeln und anschließend zum Ausgangspunkt zurück zu sprinten.

"Otto und Ottilie", alias Lutz Schild und Horst Purschwitz mischten die Wettkämpfe mit humorvollen Episoden aus ihrem "Eheleben" auf. Ebenso einige Frauen des Ortes, die als Melkerkolonne im Traktor das Gelände stürmten und sich dann mehr oder weniger erfolgreich in den unterschiedlichen Disziplinen versuchten. Aber egal, ob trocken oder nass, dieses Spektakel war es allemal wert.