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Studie Studie: Jährlich 50 000 Tote durch Passivrauchen in den USA

22.03.2007, 13:25

Washington/dpa. - In Deutschland rechnet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit jährlich 3300 Toten durch das Passivrauchen.

Dem US-Bericht zufolge haben Passivraucher ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko von Herzerkrankungen und Lungenkrebs. Passivrauchen erhöhe bei Kindern das Risiko von plötzlichem Kindstod, Atemwegsinfektionen, Ohrproblemen und Asthma, hieß es. Bei Kindern, deren Eltern rauchen, wüchsen auch die Lungen langsamer.

Die Hälfte aller Nichtraucher in den USA ist der Untersuchung zufolge regelmäßig Tabakrauch ausgesetzt. Dieser Rauch enthalte mehr als 50 Stoffe, die Krebs verursachen könnten. Selbst Menschen, die nur kurze Zeit Tabakrauch inhalierten, müssten mit nachteiligen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und einem höheren Krebsrisiko rechnen. Selbst modernste Belüftungsanlagen könnten die Gefahr des Passivrauchens nicht vollständig bannen. Ein Rauchverbot in Innenräumen sei deshalb der einzige Weg, Nichtraucher zu schützen.

Nach Schätzung der US-Gesundheitsbehörden sterben in den Vereinigten Staaten jedes Jahr durch Passivrauchen rund 3400 Nichtraucher an Lungenkrebs und 46 000 an verschiedenen anderen Krankheiten. Darüber hinaus stehe Tabakrauch mit 430 Fällen von plötzlichem Kindstod in Verbindung.

In Deutschland kommen nach DKFZ-Schätzungen mehr als 40 Millionen Nichtraucher zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit als Passivraucher mit Schadstoffen in Kontakt. Allein am Arbeitsplatz seien noch immer etwa 8,5 Millionen Nichtraucher dem Tabakrauch ausgesetzt, hieß es in einem im Dezember 2005 veröffentlichten Bericht. Die Gesundheitspolitiker von Bund und Ländern beraten Ende dieser Woche in Dessau über ein umfassendes Rauchverbot in Gaststätten, in öffentlichen Bereichen und am Arbeitsplatz.