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Lange Mängelliste Lange Mängelliste: So kaputt sind die Feuerwachen in Hohenmölsen

Von Petra Wozny 23.09.2017, 10:00
Wie in einer Besenkammer: Auf äußerst beengtem Raum müssen sich die Mitglieder der Tauchaer Wehr umziehen.
Wie in einer Besenkammer: Auf äußerst beengtem Raum müssen sich die Mitglieder der Tauchaer Wehr umziehen. Peter Lisker

Hohenmölsen - Wenig haben die Feuerwehrleute der Einheitsgemeinde Hohenmölsen nicht gerade zu tun. Vor zwei Jahren bewältigten sie 148 Einsätze. Im Vorjahr waren es 122 und bis jetzt rückten sie 96 mal aus. Auf die 131 Einsatzkräfte ist Verlass. Das bestätigte in seiner letzten Sitzung der Stadtrat der Wehr, wo Stadtwehrleiter Michael Geißler nicht nur auf Positives einging.

Probleme in Hohenmölsen: Feuerwehrleute in Taucha müssen sich auf engstem Raum umziehen

Mehr als 50 Prozent der sieben Wehren haben gewaltige Sorgen. Problematisch sind die außerordentlich beengten Bedingungen für die 41 Mitglieder in Taucha. Sie müssen sich unter anderem neben der geparkten Technik umziehen. Seit 2013 will Hohenmölsen in dem Dorf die Situation verbessern. Klar ist seit dieser Zeit, dass die Stadt die veranschlagten 170.000 Euro Investitionskosten nicht allein aufbringen kann.

Sorgen der Feuerwehr: Gerätehaus in Granschütz übervoll und veraltet

35.000 Euro Eigenmittel sind aber seit Jahren im Haushalt fest eingeplant. Vorgesehen war, dort ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Magdeburg reicht Fördermittel nicht aus. Die Stadt bekam einen abschlägigen Bescheid. „Ist das Projekt nun gestorben?“, fragte Geißler die Stadträte.

Er lenkte den Blick auf Werschen. Hier steht ein schmuckes Feuerwehrhaus, aber neue Technik werde gebraucht. In Wählitz, neun Mitglieder sind hier organisiert, bemängelt Geißler den Zustand der Schutzausrüstungen. Auch das Feuerwehrgerätehaus in Granschütz, wo es neben Hohenmölsen und Taucha eine Jugendwehr mit beheimatet ist, ist übervoll und veraltet. Der Bau eines neuen Hauses auf einem anderen Grundstück werde gegenwärtig geprüft.

Kaputtes Dach, feuchte Wände: Auch das Haus der Ortswehr in Hohenmölsen muss dringend saniert werden

Gewaltig sanierungsbedürftig ist das Haus der Ortswehr in Hohenmölsen mitten in der Stadt. Einmal im Jahr öffnen die 70 Mitglieder ihr Feuerwehrhaus zum Tag der offenen Tür und Tanz in den Mai, um für die Wehr zu werben. Einladend ist das Haus jedoch schon seit einiger Zeit nicht mehr.

Die Mängelliste ist ziemlich lang: Die Telefonanlage und das Dach sind defekt. Der Ölabscheider müsste saniert werden. Die Fassade lässt zu wünschen übrig. Im Haus ist es feucht. Die Schiebetür im Saal ist kaputt, die Technik betagt.

Probleme bereiten den Wehren fast durchgängig der schlechte Zustand der Löschteiche wie am Südhang in Hohenmölsen oder im Gewerbegebiet Einheit. Durch die Kommune würden zwar 10.000 Euro für die Pflege der Wasserstellen bereitgestellt. Geißler dazu: „Das reicht schon lange nicht mehr aus.“ Im Fall Taucha will Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) sich wehren. Den abschlägigen Bescheid akzeptiere er nicht. Auf der Tagesordnung sei jetzt ein Termin beim Ministerpräsidenten. (mz)