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Hayn Hayn: Wie ein Trabant auf ein Garagendach gekommen ist

Von Lucas Wölbing 18.09.2016, 13:15
Wenn Jason etwas größer ist, darf er bestimmt mit Papa David Ecke aufs Dach in den Trabi klettern.
Wenn Jason etwas größer ist, darf er bestimmt mit Papa David Ecke aufs Dach in den Trabi klettern. Schumann

Hayn - Der Trabi ist ausgeflogen. Mitten im Sommer war er plötzlich vom Erdboden verschwunden, und jetzt steckt er fest: Auf einem Garagendach steht er völlig unbewegt. Die Szene in Hayn erinnert etwas an die Harry-Potter-Filme, wo ein alter Ford, den deutsche Zuschauer für einen Trabi hielten, durch die Lüfte flog. Doch das Hayner Gefährt ist nicht geflogen. Eines Nachmittags war es - zur Verwunderung der Nachbarn - einfach auf dem Dach.

Auch Polizei ist begeistert

Niemand will etwas gesehen haben. Autofahrer reckten nur neugierig die Hälse, als es von der Spitze der Garage her hupte und blinkte. Es ist eine der großen Sensationen in dem Südharzer Ortsteil. Der Zuschauerverkehr in der Nähe des höhentauglichen Oldtimers hat immer mehr zugenommen. Sogar die Polizei war schon da, um sich mit dem Phänomen zu befassen, weiß David Ecke, der Besitzer des kleinen Wunders. Etwas Anstößiges hätten die natürlich nicht festgestellt, sagt er und lacht. Nur die Lackierung des Trabis sei ihnen aufgefallen: In Grün-Weiß ist der nämlich einem DDR-Polizeifahrzeug nachempfunden. Grund genug für die Ordnungshüter, ihn ganz privat mit dem Handy zu knipsen. Das hat Ecke beobachtet: „Und wenn selbst die Polizei begeistert ist, kann ich stolz auf mich sein“, freut er sich.

Der 28-Jährige hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Trabanten zu Hause. Während sein „blauer Engel“ für Ausfahrten bereit steht, hat er den anderen nach der Grundsanierung aufs Dach verfrachtet. „Er könnte noch fahren und ist auch so noch funktionstüchtig“, erzählt der Tüftler.

Kleiner Trabi - große Power

Doch von der Stelle bewegt sich sein Trabi erstmal nicht mehr. Dafür ist er zu stark verkabelt und verschraubt. Wenn nämlich David Ecke möchte, dann kann er mit dem Fahrzeug auf dem Dach die ganze Straße ausleuchten und beschallen. Ein Gang in die Garage und wenige Knopfdrücke genügen, und die Sirenen schlagen Alarm, es blinkt und hupt. „Beschwert hat sich noch keiner meiner Nachbarn“, erzählt der Autofan. „Die finden die Beleuchtung sogar ziemlich klasse.“ Und sein Trabi ist auch nicht geflogen, verrät Ecke.

„Den haben wir in mühevoller Kleinarbeit mit dem Radlader angehoben“, erklärt er. Oben auf dem Dach soll der Wagen jetzt auch erst einmal bleiben. Mit einer Zeitschaltuhr könnte er bald zwischen 22 und 24 Uhr strahlen. „Das wäre vielleicht was für die Weihnachtszeit“, überlegt sich der Besitzer. (mz)