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Seit 2003 finanziert Bauprojekt in Dessau: Wo bleiben Fuß- und Radweg in der Möster Straße?

Von Heidi Thiemann 07.10.2016, 09:01
Die Möster Straße sollte einen Fuß- und Radweg bekommen.
Die Möster Straße sollte einen Fuß- und Radweg bekommen. Lutz Sebastian

Dessau - „Wo ist das Geld geblieben?“, fragt Rita Bahn-Kunze. Es geht um 340.000 Euro und um den Fuß-/Radweg in der Möster Straße. Den gibt es heute immer noch nicht, obwohl er seit 2003 im Radwegeverkehrskonzept der Stadt steht, wie die Vorsitzende des Stadtbezirksbeirates Süd, Haideburg, Törten erklärt. Und obwohl 2009 vom Land dafür sogar Geld bereitgestellt wurde.

1,16 Millionen Euro für sechs Projekte

Damals hatte das von Karl-Heinz Daehre geleitete Bau- und Verkehrsministerium insgesamt 7,1 Millionen Euro für insgesamt 70 Projekte im Land bewilligt. „Das Geld wird einen wesentlichen Beitrag bei der Umsetzung des Landesradverkehrsplans leisten“, sagte Daehre damals.

Sechs Projekte sollten mit 1,16 Millionen Euro in Dessau-Roßlau gefördert werden, darunter der Radweg in der Roßlauer Südstraße und die Jagdbrücke in Dessau. Die Möster Straße aber war das größte Vorhaben.

Das Projekt soll endlich realisiert werden

„Uns wurden die Pläne damals sogar vorgestellt“, erinnert sich Manfred Weinert, der ehemals Vorsitzender des Ortsbeirates Törten war und heute Mitglied des Stadtbezirksbeirates ist.

„Der Fuß-/Radweg sollte auf der westlichen Seite auf dem Acker entlangführen.“ Doch ob östlich an den Häusern entlang oder westlich auf dem Acker - zwischen dem Törtener Dorfteich und der Hagenbreite gibt es bis heute für Fußgänger und Radfahrer keinen eigenen Bereich.

Warum das Projekt nie realisiert wurde, obwohl dafür die Mittel bereitstanden, das wollen die Mitglieder des Stadtteilbeirates nicht nur wissen. Sie drängen vielmehr darauf, dass das Projekt endlich realisiert wird.

„Es kann doch nicht sein, dass Fußgänger auf der Straße entlanglaufen müssen“, sagt Bahn-Kunze. Zwar gelte in dem Bereich für Kraftfahrer eine zeitliche Begrenzung auf 30 km/h, doch gerade im Dunkeln fühlten sich Fußgänger und auch Radfahrer nicht sicher.

Das Projekt endlich zu realisieren, sei im Interesse vieler Einwohner, sagt sie. Nicht nur aus Dessau, sondern auch aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Es würde unterschätzt, wie viele die Strecke zu Fuß und mit dem Rad passieren.

Oberste Priorität im Stadtberzirksbeirat

Der Radweg Möster Straße hat für den Stadtbezirksbeirat im kommenden Jahr deshalb oberste Priorität, ebenso wie die Ausstattung aller fünf Stadtteilbeiräte mit einem Budget.

Die Stadtbezirksbeiräte gibt es erst seit Jahresanfang, um den Stadtgebieten eine Stimme zu geben, die keinen Ortschaftsrat bilden durften, weil sie keine abgeschlossene Ortschaft sind.

Mit einem Budget könnten beispielsweise Vereine unterstützt und Patenschaften geschlossen werden. Bei der Sitzung am Mittwoch wurde eine solche Patenschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Dessau-Süd sowie deren Kinder- und der Jugendfeuerwehr geschlossen.

Mit insgesamt 400 Euro werden sie unterstützt. Solch eine Patenschaft hatte zuvor auch der Ortsbeirat Törten mit den Wehren geschlossen. Das Geld für dieses Jahr hatte der Ortsbeirat vorsorglich auch für 2016 in den Haushalt aufnehmen lassen. (mz)