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Nach Verkehrsunfall Nach Verkehrsunfall: Ermittlungen gegen Sebastian Striegel wegen Fahrerflucht dauern an

Von Alexander Schultz 28.10.2016, 12:45
Der Abgeordnete Sebastian Striegel aus Halle sitzt für die Grünen im Landtag.
Der Abgeordnete Sebastian Striegel aus Halle sitzt für die Grünen im Landtag. Archiv/Peter Wölk

Halle (Saale) - Gegen den halleschen Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel (Grüne) wird weiterhin ermittelt. Wie Frank Baumgarten von der Staatsanwaltschaft Magdeburg gegenüber der MZ mitteilte, dauern die polizeilichen Ermittlungen in diesem Verfahren an.

„Über zwischenzeitliche Ermittlungsergebnisse wird die Staatsanwaltschaft keine Auskunft geben“, so Baumgarten. „Eine verfahrensabschließende Entscheidung wird zum gegebenen Zeitpunkt berichtet werden.“

Unfall Ende August

Der grüne Innenexperte Striegel hatte Ende August bei Könnern (Salzlandkreis) einen schweren Verkehrsunfall mit einem Verletzten verursacht. Nach Polizeiangaben beachtete der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion beim Abbiegen von der Landesstraße 50 auf die Autobahn 14 die Vorfahrt nicht.

Ein aus der Gegenrichtung kommender 28-jähriger Bernburger musste ausweichen und verlor die Kontrolle über seinen Wagen. Das Auto überschlug sich und landete auf dem Dach - während Striegel seine Fahrt zunächst fortsetzte und erst später zum Ort des Geschehens zurückkehrte. Das Unfallopfer wurde schwer verletzt ins Bernburger Krankenhaus eingeliefert - nach eigenen Angaben mit einem Schlüsselbeinbruch sowie Schnittwunden.

Verfahren wegen Fahrerflucht gegen Sebastian Striegel

Mitte September wurde gegen den 35-jährigen Politiker aus Halle ein Verfahren wegen unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle eingeleitet. Dies war dahingehend überraschend, als dass bis dahin nicht wegen Fahrerflucht, sondern nur wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt wurde. Offenbar glaubte die Polizei anfangs Striegels Aussagen. Vor allem die Tatsache, dass er sofort zum Unfallort zurückkehrte, wertete die Polizei bis dahin zugunsten von Striegel.

Für die Einleitung von Verfahren wegen Fahrerflucht sei aber ein Anfangsverdacht notwendig, der nun anscheinend gegeben ist. „Es gibt inzwischen einige Beweismittel, die ein unerlaubtes Entfernen erhärten könnten“, so der Polizeisprecher des Salzlandkreises, Marco Kopitz.

Sebastian Striegel bestreitet Unfallflucht

Vehement bestritt der Landtagsabgeordnete gegenüber der MZ ein unerlaubtes Entfernen. „Ich habe keine Unfallflucht begangen und weise den Vorwurf deshalb zurück.“ Zudem verwies er darauf, „dass  die Regulierung des Unfalls nahezu abgeschlossen ist.“

Laut Kopitz haben die Ermittlungsakten derzeit den Vermerk „Bitte um Vernehmung der Zeugen.“ Eine Einladung dazu sei Sebastian Striegel inzwischen zugestellt worden. (mz)

Blick auf die Unfallstelle an der Auffahrt zur A14.
Blick auf die Unfallstelle an der Auffahrt zur A14.
Ronny Weber