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Polizei Polizist stirbt: Einsatz war wohl nicht Ursache für Tod

Polizisten werden in Bad Frankenhausen in eine Gartenanlage gerufen, bei dem Einsatz schlägt ein junger Mann um sich. Ein Beamter stirbt kurz danach. War sein Tod die Folge des Einsatzes?

Von dpa Aktualisiert: 27.04.2024, 21:45
Auf der Motorhaube eines Streifenwagens steht der Schriftzug „Polizei“.
Auf der Motorhaube eines Streifenwagens steht der Schriftzug „Polizei“. David Inderlied/dpa/Illustration

Erfurt/Bad Frankenhausen - Nach dem Tod eines Polizisten in Bad Frankenhausen sind bei einer rechtsmedizinische Untersuchung keinerlei Hinweise darauf festgestellt worden, dass der Beamte an den Folgen eines Einsatzes kurz zuvor gestorben ist. Das teilte die Polizei in Erfurt am Samstagabend mit.

Der 57 Jahre alte Polizist war mit Kollegen in der Nacht zum Samstag zu einem Streit in eine Gartenanlage ausgerückt. Ein 18-Jähriger schlug dabei dort um sich und soll auch Einsatzkräfte getroffen haben.

Der junge Mann war nach dem Tod des Polizisten zunächst vorläufig festgenommen worden. Nach dem Ergebnis der Obduktion habe die Staatsanwaltschaft Mühlhausen angeordnet, den Mann zu entlassen, teilte die Polizei in Erfurt mit. „Im Ergebnis der durchgeführten rechtsmedizinischen Maßnahmen konnte bisher kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer möglichen Gewalteinwirkung gegenüber dem Polizeibeamten und dem späteren Versterben festgestellt werden“, hieß es von der Polizei.

Der 57-Jährige war in der Nacht zum Samstag nach dem Einsatz in der Stadt im Kyffhäuserkreis zusammengebrochen und anschließend in einem Krankenhaus in Erfurt gestorben.

Staatsanwalt Benedikt Ballhausen sagte, es seien außer der Obduktion auch Zeugenvernehmungen geplant. Sollte sich ein Zusammenhang zwischen dem Verhalten des 18-Jährigen und dem Tod des 57-Jährigen erkennen lassen, hätte die Staatsanwaltschaft darüber entscheiden müssen, einen Haftantrag zu stellen. Nach dem Tod des Beamten hatte das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erklärte über die Kurznachrichtenplattform X, vormals Twitter: „Ich trauere um einen Menschen, der im Dienst sein Leben ließ. Es macht traurig und betroffen. Der Familie gilt meine Anteilnahme. Die Polizei steht für unsere Gesellschaft und der Dienst ist leider nicht ohne Risiken. Deshalb verneige ich mich vor der Arbeit unserer Polizei.“ Innenminister Georg Maier (SPD) drückte in einem X-Beitrag ebenfalls sein Mitgefühl aus.

Auch der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Raymond Walk, sprach der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. „Es ist immer tragisch, wenn Polizeibeamte in Ausübung des Dienstes versterben. Unser tiefes Mitgefühl gehört der Familie und den Angehörigen, unsere Gedanken sind aber auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen.“ Gleichzeitig verwies er auf eine hohe Zahl von Angriffen auf Polizeibeamte sowie ihre hohe Arbeitsbelastung.