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Haushalt Haushalt: Jeder Bundesbürger ist mit 18 200 Euro im Minus

05.05.2006, 09:31
In gebückter Haltung geht am Freitag (05.05.2006) eine Passantin an der Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin vorbei. (Foto: dpa)
In gebückter Haltung geht am Freitag (05.05.2006) eine Passantin an der Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin vorbei. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - DieSchuldenuhr des Verbandes habe am Freitagmorgen gegen 04.35 Uhr diehistorische Marke von 1 500 000 000 000 Euro überschritten. Mit jederSekunde wachse der gigantische Schuldenberg um weitere 2113 Euro,teilte der Bund der Steuerzahler weiter mit. Auf jedem Einwohnerlasteten inzwischen 18 200 Euro öffentliche Schulden.

Im vergangenen Jahr waren die Schulden aller öffentlichenHaushalte - das sind der Bund und seine Sondervermögen, die Länder,die Gemeinden und Zweckverbände - um fast vier Prozent auf annähernd1,45 Billionen Euro gewachsen. Dies ist nach früheren Angaben desSteuerzahlerbundes nur die Spitze des Eisberges. EinschließlichPensionsverpflichtungen und drohender Finanzierungsrisiken aus derPflegeversicherung beträgt der wahre Schuldenberg weit mehr als vierBillionen Euro.

Für das laufende Jahr geht auch Finanzminister Peer Steinbrück(SPD) von einem steigenden gesamtstaatlichen Schuldenstand aus, derdeutlich über den Vorgaben des Euro-Stabilitätspaktes liegt. Danachdarf die Gesamtverschuldung eines Euro-Landes 60 Prozent desBruttoinlandsproduktes (BIP) nicht überschreiten. Für 2005 wird imaktuellen Stabilitätsprogramm für die EU-Kommission eine deutscheSchuldenquote von 67,5 Prozent des BIP ausgewiesen. Für 2006 wirdnach bisheriger Planung mit 69 Prozent gerechnet.