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Patient noch lange nicht genesen

Von Thorsten Köhler 20.02.2007, 16:54

Cochstedt/MZ. - Die gesamte Region werde von diesem Flughafen profitieren "und so hoffen wir, die bisher zurückhaltend operierenden Investoren zu tatkräftigem Handeln zu bewegen", so die Landrätin. "Der zukünftige Salzlandkreis wird diese Entwicklung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln unterstützen", stellte sie in Aussicht.

"Es ist wichtig, dass der Flughafen in Betrieb kommt", unterstreicht der Hecklinger Bürgermeister Hans-Jürgen Borchmann (ptl.). Finanziell wäre das nur sinnvoll. "Wenn die geplanten Straßenbaumaßnahmen realisiert werden, ist man in gut 15 Minuten von Magdeburg in Cochstedt", so Borchmann, der hofft, dass sich nun in Cochstedt etwas bewegt.

Auch der Geschäftsführer der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (GSA), Klaus-Dieter Theise, gibt sich optimistisch. "Ich bin überglücklich, dass bei den Verantwortlichen Vernunft eingekehrt ist. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und hoffe, dass die Magdeburger Stadträte auch hinter der Aussage des Oberbürgermeisters stehen", so Theise.

Doch genau das könnte der Haken werden, denn nicht bei allen Abgeordneten fanden Trümpers Aussagen Anklang. So gibt es durchaus Stimmen, die den Flugplatzstandort Magdeburg nicht aufgeben wollen. Deshalb ist noch lange nicht alles in trockenen Tüchern.

Bleibt der Harz-Börde-Flughafen eine Investruine oder gelingt doch eine Wiederbelebung? Die Realität ist eher ernüchternd. Da die Bemühungen, den Flughafen an einen Betreiber zu verkaufen, erfolglos geblieben sind, entschied sich das Land, diesen selbst zu betreiben. Zudem sollte eine Wiederinbetriebnahme vorbereitet werden. Doch mit welchem Resultat? Es existieren zwar Abfertigungshalle und Terminal, doch konnten diese so gut wie gar nicht ihrer eigentlichen Bestimmung gerecht werden. Denn es ist bisher nicht gelungen, den regelmäßigen Flugverkehr aufzunehmen. Abgesehen von gelegentlichen Starts und Landungen - wie kürzlich die Bundesliga-Fußballer von Werder Bremen.

Nach MZ-Informationen sollen von potenziellen Nutzern Absichtserklärungen vorliegen, dass sie sich ansiedeln wollen. Doch bei mehreren ist die so genannte Flugsicherungszone D Grundvoraussetzung für eine Niederlassung. Diese Zone erlaubt unter anderem Starts und Landungen von Flugzeugen über 14 Tonnen. Der Antrag für die Sicherungszone wurde 2005 gestellt, aber bisher liegt noch keine Genehmigung vor. Deshalb geht das Interesse über Lippenbekenntnisse nicht hinaus.

Bisher hat sich nur die Xtreme Aircraft GmbH, eine Firma, die Ultraleichtflugzeuge herstellt, in Cochstedt angesiedelt. Das Unternehmen hat allerdings verkündet, dass eine dritte Produktionshalle gebaut werden soll.

Klaus-Dieter Theise ist sich jedenfalls sicher, seine Hausaufgaben gemacht zu haben. "Der Flughafen Cochstedt ist jetzt vermarktungsfähig und mit dem nötigen Equipment ausgestattet", so Theise.