1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Tunnel am Hauptbahnhof: Tunnel am Hauptbahnhof: Kunst am Bau wird preisgekrönt

Tunnel am Hauptbahnhof Tunnel am Hauptbahnhof: Kunst am Bau wird preisgekrönt

Von Marcel Duclaud 15.07.2020, 10:56
Für jeden Gewinner gibt es einen Preis.
Für jeden Gewinner gibt es einen Preis. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Wenn alles gut läuft, dann können die Elstervorstädter zum Reformationstag ganz gemütlich durch den neuen Bahnhofstunnel spazieren, um in die Altstadt zu gelangen. Der Bauverzug, der sich ergeben hatte etwa wegen der statischen Probleme, weil es unerwartet an Grundwasser fehlte, sei weitgehend aufgeholt, sagte am Dienstagnachmittag Uwe Branschke, Sachgebietsleiter Öffentliches Bauen bei der Stadt.

Jetzt liege der Verzug bei vielleicht vier Wochen, ein akzeptables Ergebnis bei einem Sieben-Millionen-Projekt. Weil Störungen nicht mehr zu erwarten sind, gehen die Experten davon aus, dass der lang ersehnte Tunnel Ende Oktober frei gegeben werden kann.

Anbindung als letzte Phase

Komplett beendet sein werden die Arbeiten dann noch nicht, was aber kein Problem darstelle. In der noch ausstehenden dritten Bauphase geht es nach den Worten von Oberbürgermeister Torsten Zugehör um die Anbindung an die Kirchhofstraße. Gegenwärtig sind die Bauleute mit dem letzten Stück des Tunnels, der unter Gleisen und Straße hindurchführt, beschäftigt.

Sie arbeiten bereits an der Rampe, die nach oben führt. Auch die Treppe zum großen Parkplatz, die sich nach oben hin in der Breite öffnen wird, von etwa fünf auf zwölf Meter, lässt nicht mehr lange auf sich warten, wie Bauleiter Tino Przygode erklärt.

In die Bahnhofsunterführung wird, wenn sie fertig ist, reichlich Material investiert worden sein: zwischen 10.000 und 20.000 Tonnen, schätzt Branschke. Sehr, sehr viel Beton, sagt er. Und beim Wasser, das eigens eingefüllt wurde als Ausgleich für das fehlende Grundwasser, geht er von rund 13.000 Kubikmetern aus.

Dass der Tunnel schon lange auf der Wunschliste der Stadt und ihrer Bürger stand, betont der Oberbürgermeister. Bereits 1997 sei mit den Planungen begonnen worden: „Es ging ruckzuck, 20 Jahre später begannen die Bauarbeiten.“

Stadt an der Elbe

Die Stadt hatte am Dienstag zu einer Baustellenbesichtigung eingeladen - in Zusammenhang mit dem Fotowettbewerb unter dem Motto „Stadt an der Elbe - Ich sehe was, was du nicht siehst.“ Der fand wie berichtet eine erstaunliche Resonanz: Knapp 300 Bilder waren eingereicht worden von 78 Teilnehmern. Die Kriterien lauteten: Elbe, Aktivität, Sehenswürdigkeit. Längst sind die Siegerbilder ermittelt worden - jene maximal 15, die im Großformat die Wände des neuen Tunnels schmücken sollen.

Die Auswahl hat übrigens die Bürgerschaft getroffen - via Online-Voting (3.046) und analogem Stimmzettel (1.139). Neun Fotografen steuern die 15 Bilder bei. Jetzt sind sie als Wettbewerbsgewinner geehrt worden - mit Gutschein, Tasche, T-Shirt und einer exklusiven, von mehreren Experten begleiteten Besichtigung der Wittenberger Tunnelbaustelle.

Zu den Gewinnern gehört Anika Puhlmann aus Lindwerder bei Jessen. „Ich finde die Aktion cool“, sagt die junge Frau und verschweigt nicht, stolz zu sein, dass gleich mehrere ihrer Fotografien auserwählt wurden. „Das ist eine Ehre.“ Fotografie sei ihr Hobby, dem sie sich intensiv widmet. (mz)

Oberbürgermeister Torsten Zugehör (r.) mit den Preisträgern des Fotowettbewerbs im Tunnel, wo die Bilder zu sehen sein werden.
Oberbürgermeister Torsten Zugehör (r.) mit den Preisträgern des Fotowettbewerbs im Tunnel, wo die Bilder zu sehen sein werden.
Thomas Klitzsch
Tunnelbau: Der Betonboden ist zweieinhalb Meter dick.
Tunnelbau: Der Betonboden ist zweieinhalb Meter dick.
Klitzsch
Der neue Tunnel am Bahnhof ist 40,5 Meter lang.
Der neue Tunnel am Bahnhof ist 40,5 Meter lang.
Klitzsch
Eines der prämierten Fotos
Eines der prämierten Fotos
Klitzsch