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Glocke hängt nun am richtigen Platz

Von Helmut Dawal 27.12.2004, 16:40

Diebzig/MZ. - Die Glocke war nicht etwa kaputt, wie Pfarrerin Karoline Simmering berichtet. "Sie hing in den letzten Jahren praktisch in der Laterne, und das war der falsche Ort", erläuterte sie. Wann und warum die Glocke dorthin gekommen war, das könne sie nicht mit Bestimmtheit sagen. "Sicher war es kein böser Wille. Vielleicht wurde sie da aufgehängt, weil es keine Schallluken gab", mutmaßte die Pfarrerin. Doch schon als sie im Jahr 2000 ihr Amt in der Kirchengemeinde antrat, hätten ihr Fachleute dringend geraten, die Glocke nicht mehr zu läuten. Die Schwingungen, wurde die Empfehlung begründet, könnten den Glockenturm in Mitleidenschaft ziehen, es bestünde sogar die Gefahr, dass der Turm einstürzt.

Nun ist der dritte Bauabschnitt der Kirchensanierung so gut wie beendet. Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch die Voraussetzungen geschaffen, dass die Glocke wieder in Betrieb genommen werden konnte. Der Fachwerkturm des Gotteshauses wurde erneuert (die MZ berichtete), und auch einen neuen Glockenturm bauten die Handwerker ein, zudem noch Schallluken. Nunmehr hängt die im Jahre 1904 in Glaucha gegossene Glocke eine Etage unter der Laterne. Vergangene Woche wurde sie dort angebracht.

In den nächsten Wochen, kündigte Karoline Simmering an, erfolgen noch Putzarbeiten an der Fassade des Kircheneinganges, der derzeit noch eingerüstet ist. "Wenn das Wetter mitspielt, könnte das schon im Januar passieren", meinte sie. Danach seien noch einige kleinere Schäden im Kircheninneren zu beheben, dann wäre die Kirche komplett fertig. Rund 70 000 Euro wurden allein für den dritten Bauabschnitt aufgewendet.

Am 2. Januar um 14 Uhr wird es aus Anlass der Wiederinbetriebnahme der Glocke einen Gottesdienst geben. "Mit viel Musik und Glockengeläut", so Karoline Simmering.