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bekannt aus "Elefant, Tiger und Co." Elefantenpfleger Thomas Günther hat Zoo Leipzig verlassen

Ein Jahr nach dem Eklat um "Löwenpapa" Jörg Gräser hat der bekannte Elefantenpfleger Thomas Günther den Leipziger Zoo verlassen. Was über seine Entscheidung bekannt ist, wie er zum Leipziger Zoo kam und wann seine Liebe zu den Dickhäutern entstand.

Von DUR/rw Aktualisiert: 16.04.2024, 10:30
Thomas Günther (l.) hat sieben Jahre lang im Leipziger Zoo gearbeitet.
Thomas Günther (l.) hat sieben Jahre lang im Leipziger Zoo gearbeitet. Foto: dpa

Leipzig. - Der bekannte Elefantenpfleger Thomas Günther hat den Zoo Leipzig verlassen. Das bestätigte eine Sprecherin des Zoos dieser Redaktion. Zuerst hatte die Leipziger Volkszeitung berichtet.

Im Februar 2024 war der Tierpfleger mit dem Pferdeschwanz zuletzt in der MDR-Sendung „Elefant, Tiger & Co.“ zu sehen. Im März habe er den Zoo verlassen, sagte die Zoo-Sprecherin. Man habe sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt.

Warum Günther den Leipziger Zoo verlassen hat und ob er in einen anderen Tierpark gewechselt ist, sagte die Zoo-Sprecherin nicht.

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Thomas Günther: Bekannter Elefantenpfleger hat den Zoo Leipzig verlassen

Günther, 52 Jahre alt, hat sieben Jahre lang im Leipziger Zoo gearbeitet. Er war nicht nur Elefantenpfleger, sondern auch Leiter des Bereichs Asien. Bei der Neuaufstellung der Leipziger Elefantenherde hat er eine zentrale Rolle gespielt.

Wie der gebürtige Berliner im Podcast "Elefant, Tiger und Co." erzählt, wollte er schon als Grundschüler Tierpfleger werden. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Tierpfleger im Tierpark Berlin.

Seine erste Station in der Ausbildung sei bei den Großkatzen gewesen, sagt Günther in dem Podcast. Am Ende der Lehre sei er dann zu den Elefanten gekommen. Damals, 1988, sei in dem Zoo ein neues Elefantenhaus gebaut worden. Die Dickhäuter, so erzählt es Günther, hätten ihn von Anfang an fasziniert. "Elefanten sind sehr schlau und sehr fordernd", sagt er.

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Thomas Günther hat sieben Jahre lang im Zoo Leipzig gearbeitet

Nach der Wende hätten sich die Arbeitsbedingungen im Berliner Tierpark deutlich verschlechtert, sodass Günther in den Tierpark Hellabrunn nach München wechselte. Dem Tierpfleger zufolge kam der Kontakt zustande, als eine Elefantenkuh aus dem Berliner Tierpark an den Münchner Zoo abgegeben wurde.

Nach neuneinhalb Jahren in München kam Günther 2017 in den Leipziger Zoo. Mit seinen Großeltern, die in Leipzig wohnten, sei er als Kind "ständig" dort gewesen, erzählt Günther in der Podcastfolge "Thomas Günther: Der Mann der Extreme" von August 2021.

Bevor der Elefantenpfleger nach Leipzig wechselte, hatte der Zoo "ziemlich viele Misserfolge" bei der Elefantenzucht, "da sind ja Jungtiere gestorben", sagt Günther. Damals habe es viele Einzeltiere gegeben, keine Herde. Der Tierpfleger wollte dem Leipziger Zoo helfen, eine intakte Herde aufzubauen.

Thomas Günther: Maßgeblich an Neuaufstellung der Leipziger Elefantenherde beteiligt

Das hat er geschafft. 2020 sind fünf asiatische Elefanten aus dem Tierpark Berlin, wo das Dickhäuterhaus gerade für einen grundlegenden Umbau geräumt wurde, in den Leipziger Zoo gezogen. Im Gegenzug wechselten fast alle Leipziger Elefanten in andere Zoos.

"Unser erklärtes Ziel ist es, eine gemeinsame Herde mit Perspektive und funktionierendem Sozialgefüge aufzubauen, um die Nachzucht der stark vom Aussterben bedrohten Tiere zu sichern“, sagte Zoodirektor Jörg Junhold damals.

Leipziger Zoo: Vier Elefantenbabys innerhalb weniger Monate geboren

Heute, dreieinhalb Jahre später, tollen vier Jungtiere im Elefantengehege herum: Akito, Bao Ngoc, Zaya und Savani. Sie wurden von Herbst 2022 bis Sommer 2023 geboren. Sie haben alle denselben Vater, aber verschiedene Mütter. Zum ersten Mal in der Geschichte des Leipziger Zoos sind innerhalb weniger Monate so viele Elefantenbabys zur Welt gekommen.

Die Leipziger Elefantenherde umfasst nun elf Tiere. Von der einstigen Leipziger Herde sind nur noch zwei Elefanten da: eine Elefantenkuh und ein Elefantenbulle.

Günther war schon einmal kurz davor, seinen Beruf zu wechseln

Wieso Günther den Leipziger Zoo verlassen hat, ist derzeit nicht bekannt. Im Podcast "Elefant, Tiger und Co." erzählt er aber, dass er gegen Ende seiner Zeit im Tierpark Hellabrunn kurz davor war, den Beruf zu wechseln und der Zoo-Welt zu entsagen. Den Grund dafür nennt er nicht.

Doch als der Leipziger Zoo dann die Stelle des Bereichsleiters Asien ausgeschrieben habe, habe Günther seinen Plan verworfen und sich um den Job beworben. Der Grund: Als Bereichsleiter könne man etwas bewirken, sagt Günther im Podcast. In Leipzig habe es "von Anfang an" sehr gut funktioniert, "wir sind sehr schnell miteinander warm geworden".

Zoo Leipzig: Wie Fans auf den Weggang von Thomas Günther reagieren

Der Zoo Leipzig hat weder auf seiner Webseite noch auf Instagram darüber informiert, dass Günther den Zoo verlassen hat. Auf Instagram hat der Zoo Anfang April ein Video gepostet, in dem zwei von vier Elefanten-Jungtieren zu sehen sind. Unter dem Beitrag haben mehrere Nutzer Kommentare verfasst, in denen sie auf den Weggang von Thomas Günther eingehen.

"Wie kann man so einen Mann nur gehen lassen 😡😡? Ohne ihn wäre die Elefantenherde nicht da wo sie jetzt ist. Kann man wieder einmal nicht verstehen", schreibt zum Beispiel eine Frau namens "chrissis_pferdebilder".

Eine andere Nutzerin wünscht sich, dass der Zoo in der Sendung "Elefant, Tiger und Co." auf den Weggang Günthers eingeht. Und eine Nutzerin namens "annes_buntewelt" schreibt: "Ich wünsche dem Thomas Günther alles Gute. Hoffe das der neue Bereichsleiter auch so nett ist wie er. Werde ihn vermissen."

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Versetzung von Tierpfleger Jörg Gräser sorgte ebenfalls für Aufsehen

Es ist nicht die erste Personalie im Leipziger Zoo, die für Aufsehen sorgt. Im Frühjahr 2023 wurde der bekannte Tierpfleger Jörg Gräser nach internen Unstimmigkeiten vom Raubtier- ins Streichelgehege versetzt. Kurz danach verließ Gräser auf eigenen Wunsch die Sendung "Elefant, Tiger und Co.".

Im Mai vergangenen Jahres starteten Gräsers Fans sogar eine Onlinepetition, in der sie seine Rückkehr ins Löwengehege forderten. 24.700 Menschen unterzeichneten sie. Doch der Leipziger Zoo machte seine Entscheidung nicht rückgängig. Seit November 2023 arbeitet Gräser im Vogelhaus des Zoos.

Wer die Nachfolge von Thomas Günther im Leipziger Zoo antreten wird, ist derzeit nicht bekannt. Die Stelle wurde noch nicht nachbesetzt.