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Handwerk Handwerk: 2002 war schlechtestes Jahr seit 1990

Von Frank Zimnol 24.01.2003, 14:54

Halle/MZ. - "Zwar hatsich das Tempo des Rückgangs gegen Jahresendeetwas verringert, der Rückgang selbst aberist geblieben."

Mit nur noch 80000 Mitarbeitern - das sind4000 weniger als Ende des 3. Quartals undgar 11000 weniger als vor Jahresfrist - istdas Handwerk vom Spitzenwert 124000, der1996 registriert wurde, weiter entfernt dennje. In lediglich neun Prozent der Firmen erhöhtesich die Zahl der Arbeitsplätze, in 20 Prozentverringerte sie sich. Auch die Zahl der eingetragenenBetriebe war 2002 rückläufig und zwar um 277auf noch 13427. Der Gesamtumsatz sei um dreiProzent zurück gegangen, führte Schlegel weiteraus. Weil das Handwerk im Süden Sachsen-Anhaltsrund die Hälfte seines Umsatzes durch Bautätigkeiterwirtschafte, die Konjunktur auf diesem Feldjedoch 2002 extrem schwach geblieben sei,komme dieser Rückgang nicht von ungefähr.

Als größte Entwicklungshemmnisse sieht dieKammer weiterhin hohe Sozialabgaben und Steuern,fehlende Nachfrage, ausufernde Schwarzarbeit,Eigenkapitalschwäche der Betriebe sowie eine"gewerbeunfreundliche Kommunalpolitik". DerHauptgeschäftsführer wies zum Beispiel daraufhin, dass die mit Jahresbeginn in Kraft getretenenmassive Erhöhungen der Beiträge zur Kranken-bzw. zur Rentenversicherung auch den Betriebenschwer zu schaffen machen. Nachdem sich dieAbgaben nach den Steuerentlastungsbeschüssendes Jahres 2000 deutlich vermindert hatten,erreichen sie nun einen neuen Höchststand,beklagte Schlegel.

Kritisch sieht man in der Kammer auch dievon Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement(SPD) vorgeschlagenen Pläne, Fachkräften ohneMeisterabschluss über Ausnahmeregelungen dieGründung von Handwerksfirmen zu erlauben.Jürgen Rogahn, Kammergeschäftsführer, iststrikt dagegen, die Zugangsbedingungen zuverwässern. Der Meisterbrief stehe für Qualitätnicht nur in der Arbeit sondern auch in derAusbildung.