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Aufstiegspläne beim FCM 1. FC Magdeburg-Manager Mario Kallnik plant für die 2. Bundesliga

Von Daniel George 19.10.2016, 17:36

Magdeburg - Mario Kallnik war der Erste. Und er hatte seine Unterlagen unter dem Arm, als er am Mittwochvormittag den Presseraum des 1. FC Magdeburg betrat. Ein paar Minuten wartete der Manager des Drittligisten auf die Journalistenschar. Die Zeit war reif. In den ersten zweieinhalb Saisonmonaten hatte der 41-Jährige auf Einschätzungen zur sportlichen Entwicklung verzichtet. „Aber jetzt“, sagte er nach elf Spieltagen, „sind Tendenzen zu erkennen.“

Der FCM hat 16 Zähler gesammelt, genau so viele wie zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison. „Das ist eine gute Ausgangsposition für die nächsten Monate“, meinte Kallnik zwar. Aber nein, das war nicht der Tenor seiner fast zweistündigen Ausführungen. Denn: „Man könnte auch sagen: Viel hat sich nicht verändert.“

Und es gibt kaum etwas, dass Mario Kallnik, den Macher des FCM, so sehr wurmt wie Stillstand. Er sagt: „Ich und alle anderen in diesem Verein arbeiten jeden Tag dafür, um den 1. FC Magdeburg weiterzuentwickeln.“

Mario Kallnik: „Ich nenne da bewusst keine Jahreszahlen“

Der ehemalige Kapitän der Blau-Weißen hat einen Plan: Er möchte mit seinem Klub schnellstmöglich in die zweite Liga. „Ich nenne da bewusst keine Jahreszahlen“, erklärt er, „aber es kann nicht sein, dass wir für die nächsten 15 Jahre Drittligist sein wollen. Das kann nicht unser Anspruch sein.“ Außerdem werde die Kluft zwischen zweiter und dritter Liga in den kommenden Spielzeiten noch größer werden, ahnt der Manager. Also „müssen wir den Anschluss halten“, sagt er. „Es gibt sportlich diese Möglichkeiten. Und wir brauchen im Team einfach dieses Chancendenken.“

Ganz klar: Mario Kallnik ist weit davon entfernt, den Zweitliga-Aufstieg bereits in dieser Spielzeit als Ziel auszugeben. „Wir wissen, wie schnell es auch wieder nach unten gehen kann“, sagt er so realistisch wie respektvoll. Mit seinem drei Millionen Euro Etat für die Drittligamannschaft bewegt sich der Klub in seinem zweiten Jahr in der dritthöchsten deutschen Spielklasse gerade einmal im Mittelfeld.

Oberstes Ziel für diese Saison: Klassenerhalt

Und Cheftrainer Jens Härtel sagte zur sportlichen Situation unlängst: „Damit wir in dieser Saison ganz oben eingreifen können, müssten schon Weihnachten und Ostern zusammenkommen.“ Die 45 Punkte, die zum Klassenerhalt benötigt werden, stehen immer noch als oberstes Ziel.

Doch dem Manager geht es darum: „Wenn wir merken, dass sich Spieler hier einnisten und mit dem Ist-Stand zufrieden sind, werden wir dazwischen grätschen.“ Denn: „Bei uns herrscht momentan eine trügerische Idylle“, sagt Kallnik. „Ich habe das Gefühl, dass der ein oder andere aus der Mannschaft, vor allem einige der etablierten Spieler, gerade in diese Falle hineintappt. Da ist ein bisschen der Alltag eingekehrt.“

Deshalb will er nachschärfen. „Nach dem holprigen Saisonstart ist die Mannschaft näher zusammengerückt“, weiß Kallnik - und lobt das ausdrücklich. Vier Siegen in Serie folgte am vergangenen Wochenende eine 0:1-Pleite bei Rot-Weiß Erfurt. „Momentan ist es oft wie ein Würfelspiel“, meint der Manager. „Die Gegner werfen beide alle Grundtugenden wie Kampf und Physis hinein, wer dann etwas nachlässt, verliert.“ Doch das reicht ihm nicht. „Wir müssen die Wahrscheinlichkeit für Siege erhöhen.“ Dadurch zum Beispiel, dass der FCM offensiv variabler wird. „Alle müssen Tag für Tag mehr wollen“, sagt Kallnik. 

Finanziell macht sich Kallnik keine Sorgen

Um irgendwann das unverkennbare Potenzial für Bundesligafußball in Magdeburg zu nutzen. Deshalb geht Kallnik in die Offensive. In der vergangenen Saison hatte er sich bezüglich einer möglichen Zweitliga-Zukunft noch deutlich zurückhaltender geäußert.

Eine Frage aber bleibt: Wäre die zweite Bundesliga für den 1. FC Magdeburg, etwa innerhalb der kommenden drei Jahre, finanziell überhaupt darstellbar? „Darüber“, versichert Kallnik, „müssen wir uns allein durch den Fernsehvertrag in der zweiten Bundesliga keine Sorgen machen.“