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Braunsbedraer Trio Braunsbedraer Trio: Kopf hoch: Ein neuer Blick auf die Welt

Von Elke Jäger 06.06.2003, 15:27

Braunsbedra/MZ. - Bis sechs Uhr morgens schlafen sie durch, Ben sogar oft noch länger. Der Erstgeborene ist der absolute Strahlemann des Trios, das generell allen Leuten freundlich entgegenblickt. Während sich Max und John weiterhin gleichen wie ein Ei dem anderen, entwickelt Ben eigene markante Züge und lässt sich so von den Brüdern unterscheiden. Dass er mit 7 580 Gramm der leichteste ist, sieht man ihm freilich nicht an. Max bringt 7 780 und John 7 810 Gramm auf die Waage.

Inzwischen beginnen sie, sich auch füreinander zu interessieren. Greifen nach dem anderen, ziehen an Ärmchen und Beinen und probieren, wie die andere kleine Faust schmeckt. "Wenn sie alle drei munter sind, kann man sie kaum aus den Augen lassen", stellt die Mutti fest. Denn inzwischen klappt es mit dem Drehen: Blitzschnell auf die Seite oder den Bauch. Wenn man dann das Köpfchen hebt, sieht die Welt nämlich plötzlich ganz anders aus. . .

Rosenbaums sind froh, dass sie sich das ihnen zustehende Limit für eine Haushalthilfe auf lange Sicht eingeteilt haben. 23 Stunden im Monat bekommen sie Unterstützung, das entlastet die siebenköpfige Familie doch sehr. Schließlich soll auch Zeit bleiben für gemeinsame Unternehmungen mit allen.

Schon ein Ausflug nach Merseburg mit Spaziergang um den Gotthardteich ist eine willkommene Abwechslung. "Endlich mal andere Wege gehen", seufzt Diane Rosenbaum. In und um Braunsbedra ist das nämlich inzwischen recht schwierig geworden. Sogar in Zeitz war das Trio schon mit, als der große Bruder Tim einen Wettkampf absolvierte und die ganze Familie die Daumen drückte.

Und zur Jugendweihe des 14-Jährigen haben die jüngsten Rosenbaums zum ersten Mal außerhalb geschlafen - bei den Nachbarn, weil das eigene Haus voll war mit Besuch. Ben, Max und John nahmen es ganz locker und schliefen durch wie immer. Nur die Gastgeberin verbrachte eine unruhige Nacht.

Auch mit einer reinen "Männerwirtschaft" hat Sven Rosenbaum inzwischen Erfahrungen gesammelt. Als seine Frau mit dem Großen übers Wochenende zum Wettkampf fuhr, hat der Vater den fünfjährigen Jan und das Trio allein versorgt. "Meine Kinder sind pflegeleicht", winkt er ab.

Das nächste Abenteuer will die Großfamilie Ende Juli wagen. Dann geht es für zehn Tage in den Urlaub in den Bayrischen Wald, in einen Ferienpark. Einfach mal raus, andere Luft schnuppern - "und dass man den Wagen mal woanders lang schieben kann."