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Umwandlung des Klinikums Umwandlung des Klinikums: Personalvertretung meldet Bedenken an

Von Wolfram Bahn 26.02.2003, 18:25

Eisleben/Hettstedt/MZ. - Die beabsichtigte Umwandlung des Klinikums Mansfelder Land in eine kommunale GmbH stößt nicht bei allen Beteiligten auf Zustimmung. Während die Klinikleitung und der Landkreis als Träger diesen Schritt befürworten, bleibt die Personalvertretung des Klinikums nach wie vor skeptisch.

"Welche Vorteile bringt uns diese Umwandlung", wollte denn auch Dr. Andreas Porsche als Belegschaftsvertreter im Betriebsausschuss wissen, wo die Studie zur Zukunft des Klinikums vorgestellt wurde. Auch Gerald Kästner äußerte Zweifel, ob die Probleme des Klinikums damit zu lösen sind. Heißt: Mehr Patienten zu kriegen und Ärztespezialisten anzuheuern.

Die rund 830 Beschäftigten befürchten vor allem, dass sie in einer GmbH, die nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt wird, nicht mehr in den Genuss der günstigen Tarife und Versorgungssysteme des öffentlichen Dienstes kommen. Kreisverwaltungsdirektor Wolfgang Haase, einer der Mitautoren einer Studie zur Umwandlung des Klinikums, versuchte dies auszuräumen, in dem er Beispiele aus anderen Regionen anführte.

Und er machte wie auch Landrat Hans-Peter Sommer deutlich, dass der Landkreis mit seinem Haushaltsdefizit nicht in der Lage sei, den modernen Standard des Klinikums auch künftig aufrecht zu erhalten. Eine GmbH könne ganz anders mit den Banken über Kredite verhandeln als ein Kreis, dessen Ausgaben alle erst genehmigt werden müssten, ergänzte Hartmut Freier, der Verwaltungsdirektor des Klinikums. Nach seinen Worten könne man bei einer GmbH flexibler und schneller handeln. Zudem gebe es weitaus bessere Möglichkeiten, zum Beispiel dringend benötigte Ärzte zu holen.

Und Sommer mahnte, dass die Klinik längst nicht so ausgelastet sei, um künftig im Wettbewerb bestehen zu können. Wie er am Mittwoch vor dem Kreistag sagte, neige eine Mehrheit im Betriebsausschuss dazu, den Weg einer kommunalen GmbH zu verfolgen.Kommentar