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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Wohnungsbau im Land befindet sich auf Talfahrt

24.02.2003, 18:02
Dachgeschosswohnung (Foto: dpa)
Dachgeschosswohnung (Foto: dpa) gms

Halle/MZ/rgu/gim. - Der Wohnungsbauin Sachsen-Anhalt ist weiter auf Talfahrt.Wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte,wurden im Vorjahr 5850 Wohnungen zum Baufreigegeben. Das waren 15 Prozent wenigerals im Jahr 2001.

Insgesamt wurden rund 7400 Baugenehmigungenfür Hochbauten erteilt. Das sind im Vergleichzum Vorjahr acht Prozent weniger. Im Ein-und Zweifamilien-Hausbau sind den Angabendes Amtes zufolge 4420 Wohnungen genehmigtworden, vier Prozent weniger als im Jahr zuvor.

In Bauwirtschaft und Politik werden dieseDaten gelassen aufgenommen. "Die aktuellenZahlen dokumentieren, dass der Nachholbedarfnach der Wende zu einem guten Stück verringertworden ist", sagte Sachsen-Anhalts BauministerKarl-Heinz Daehre (CDU). "Wir übersehen dabeinicht, dass sie zugleich Ausdruck des anhaltendenBevölkerungsschwundes und der schwierigenwirtschaftlichen Situation sind", fügte erhinzu. Insgesamt sei der Rückgang im Baugescheheneine "ganz normale Entwicklung". Für den Geschäftsführerdes Landesverbandes der Bauindustrie, ManfredMahrholz, geben diese Zahlen den Trend derkommenden Jahre vor. "Bei einem Überangebotvon Wohnungen - im Land stehen 240000 leer- wird der Neubau weiter zurück gehen", sagteer.

Mahrholzerwartet, dass der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusernhingegen auf etwa gleichem Niveau beibehaltenwird. Allerdings könne es dort einen Knickgeben, wenn die Eigenheimzulage, wie von derBundesregierung geplant, eingeschränkt wird.Anziehen werde hingegen der Um- und Ausbauvon Häusern und Wohnungen in den Innenstädten.Dort sollen Förderprogramme den StadtumbauOst ankurbeln. "Bis jetzt ist der aber nichtins Rollen gekommen", meinte Mahrholz.

Auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt der gebremsteNeubau tiefe Spuren. Laut Baugewerkschaftist der Anteil arbeitsloser Bauarbeiter inden neuen Ländern 2002 von 36 auf über 40Prozent geklettert.