1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Energiesektor: Energiesektor: Frischer Wind in der Branche

Energiesektor Energiesektor: Frischer Wind in der Branche

19.03.2001, 18:24

Magdeburg/MZ/fzi. - Sachsen-Anhalt hat in den Jahren 1998 und 1999 den Bau von 82 Windanlagen mit zwölf Millionen Mark gefördert. Davon profitiere insbesondere die mittelständische Wirtschaft, erklärte Wirtschaftsministerin Katrin Budde (SPD) am Montag in Magdeburg bei der Vorlage des Energieberichts 1998/1999. Die Zahl der Windkraftanlagen habe sich insbesondere 1999 enorm erhöht, heißt es in dem Papier. Mit 207 neuen Anlagen sei der Bestand auf insgesamt 393 gestiegen. Zugleich habe sich die installierte Kapazität zwischen 1998 und Ende 1999 von 68 auf 303 Megawatt vergrößert.

Die Experten des Wirtschaftsministeriums führen diesen sprunghaften Anstieg vor allem auf die Ansiedlung von Unternehmen zurück, die in diesem Metier zu Hause sind. Im Bundesland seien etwa 1 800 Menschen mit der Herstellung, Montage und Wartung von Windenergieanlagen beschäftigt. Auch die Planungssicherheit durch die Behörden habe zu dieser Entwicklung beigetragen. Der Bericht geht davon aus, dass der Anteil der Windenergie am Gesamtenergiepotenzial des Landes bei drei Prozent liegt.

Unangefochtener Hauptenergieträger in Sachsen-Anhalt bleibt aber die Braunkohle, betonte Budde. Auf jeden Arbeitsplatz in diesem Bereich kämen mindestens drei weitere Stellen in nachgelagerten Branchen, sagte die Ministerin. Mit dem Bau "eines der modernsten Braunkohlekraftwerke in Deutschland" in Schkopau sei ein deutliches Zeichen zur Erhaltung der Braunkohle als Energieträger in Sachsen-Anhalt gesetzt worden.

Trotz des stark rückläufigen Niveaus bei der Förderung von Energieträgern - die Gewinnung von Braunkohle ging im Vergleich zu 1991 um etwa 60 Prozent zurück - bleibe Sachsen-Anhalt noch immer "ein bedeutendes Energieland", heißt es im Bericht. Rund 23 Prozent der im Lande eingesetzten Primärenergie werde auch hier gewonnen. Die Erneuerung von Kraftwerken habe einen Beitrag zu einer erheblichen Reduzierung von Schadstoffen in der Luft geführt. So sei beispielsweise der Schwefeldioxid-Ausstoß aus Großfeuerungsanlagen seit 1996 um 75 Prozent gesunken, erläuterte die Ministerin.

Zu dieser erfreulichen Entwicklung trug auch die zunehmende Nutzung der Sonnenenergie bei, stellt das Wirtschaftsministerium fest. Bislang seien 3 116 thermische Solaranlagen zur Warmwassererzeugung bzw. zur Unterstützung von Heizsystemen mit Lan desmitteln gefördert worden.