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Entscheidung in Kakau Pension für Pferde geplant - Welche Bedenken es gibt

In Kakau soll ein Paddock-Trail entstehen. Dafür soll ein Bauleitverfahren gestartet werden. Der Bauausschuss des Stadtrates befürwortet das Vorgehen. Welche Bedenken es gibt.

Von Andreas Behling 05.05.2024, 14:07
Das ist die für den Paddock-Trail in Frage kommende Fläche.
Das ist die für den Paddock-Trail in Frage kommende Fläche. (Foto: Behling)

Kakau/MZ. - Die Mitglieder des Bauausschusses der Stadt Oranienbaum-Wörlitz haben in ihrer aktuellen Zusammenkunft einmütig befürwortet, für ein etwa 9.300 Quadratmeter großes Grundstück, das sich im Südwesten des Ortsteils Kakau im Außenbereich befindet, ein Bauleitverfahren zu starten. Mit dem Schritt solle Baurecht geschaffen werden, hieß es.

Für zehn Tiere

Auf dem Areal ist vorgesehen, einen Pensionspferdestall für maximal zehn Tiere mit einer modernen und tiergerechten Haltungsform in Form eines Paddock-Trails zu errichten. Knapp 24 Stunden vor der Sitzung des Fachgremiums hatten sich die Kakauer Ortschaftsräte mit dem Thema beschäftigt. Dort waren einige Vorbehalte gegen das Projekt formuliert worden.

Bedenken gab es wegen der unmittelbaren Nähe des Trails zur Wohnbebauung am Erlenweg. „Mir erscheint das ganz schön heftig im Neubauviertel“, sagte Matthias Körting (parteilos). Die Anlage ziehe sich südlich der Häuserreihe entlang. Zudem sei mit Gerüchen zu rechnen. „Pferde riechen. Und zwar den ganzen Tag“, so Körting.

„Pferde sind keine Schweine“, sagte der Bauausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Schapitz (CDU-Fraktion) zu diesem Einwand. In direkter Nachbarschaft seines Grundstücks in Goltewitz sei von den dort grasenden Pferden nichts ausgegangen, was er als Beeinträchtigung empfunden hätte, fasste er seine Eindrücke zusammen. Im Übrigen sei es für die Erstellung eines Bebauungsplanes nicht zwingend erforderlich, dass der Antragsteller bereits Eigentümer der Fläche ist. Aktuell werde vom Notar der Kaufvertrag vorbereitet, war im Ausschuss mitgeteilt worden.

Passt zur Region

Dass ein Bebauungsplan vorgelegt werde, sei mithin „im Interesse der Anlieger“, hielt Rüdiger Schmidt (SPD) fest. Denn im Zuge der Auslegung seien dann alle Betroffenen aufgefordert, zu dem Projekt Stellung zu nehmen. „Das ist das sehr logische Vorgehen und ein großes Angebot“, fand Vockerodes Ortsbürgermeister.

Ihm sei wichtig, dass die Möglichkeit bestehe, dass „das Für und Wider abgewogen“ werden könne und die Runde noch gar keine endgültige Festlegung zum Paddock-Trail treffe, meinte Dirk Möser (Linke). Ähnlich wie Kakaus Ortsbürgermeister Michael Lindemann (parteilos) sprach Schapitz von einem „sehr interessanten Projekt“. Sicherlich gebe es „ein gewisses Streitpotenzial“, aber man lebe in einer ländlichen Region, wo so ein Vorhaben hineinpasse.

Aus der Darstellung des Plangebietes geht hervor, dass der Pensionspferdestall neben der Weidefläche mit ausreichendem Platz für die Bewegung der Tiere mit einem Heu-Lager und einer Tränke ausgestattet werden soll.