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Radwege im Burgenlandkreis Wo die Pedale in der Weißenfelser Region noch klemmt

Die touristischen Radwege im Burgenlandkreis gelten als gut ausgebaut. Bei welchen Verbindungen allerdings weiter großer Nachholbedarf gesehen wird.

Von Martin Walter 19.04.2024, 06:00
Bei Tagewerben führt dieser Weg entlang, den Radfahrer nutzen können. Einwohner wünschen sich aber eine Erweiterung und möglichst auch Asphaltierung bis in den benachbarten Saalekreis.
Bei Tagewerben führt dieser Weg entlang, den Radfahrer nutzen können. Einwohner wünschen sich aber eine Erweiterung und möglichst auch Asphaltierung bis in den benachbarten Saalekreis. Foto: Peter Lisker

Weissenfels/MZ. - Die touristischen Radwege im Burgenlandkreis, insbesondere, was die Strecken an Saale, Unstrut und Weißer Elster sowie die sogenannte Rad-Acht anbelangt, sind gut ausgebaut. So der Tenor bei der Diskussionsveranstaltung „Blickwinkel Radwege“, zu der die CDU-Landtagsfraktion diese Woche ins Hotel „Schöne Aussicht“ nach Leißling geladen hatte. Bei der öffentlichen Runde kamen aber auch Strecken mit großem Ausbaubedarf zur Sprache. Die MZ fasst die genannten Schwachstellen hier einmal zusammen:

Von Tagewerben in den Saalekreis

Viele Tagewerbener und Reichardtswerbener wünschen sich eine Fahrradverbindung in den Saalekreis. „Wir sind seit Jahren dran, eine ehemalige Bahntrasse in einen Radweg umzuwandeln“, sagte Ortsbürgermeisterin Ines Veith (Wir für Tagewerben). Zu DDR-Zeiten verlief nämlich eine Bahnverbindung zwischen Weißenfels und Roßbach im Saalekreis, von wo Radfahrer weiter zum Geiseltalsee fahren könnten. CDU-Mitglied Stefan Hörold, Präsident der Landesstraßenbaubehörde, bat sie, dazu Kontakt mit seiner Behörde aufzunehmen. Kreis-Dezernentin Kirsten Wilke ergänzte in diesem Zusammenhang, dass der Kreis an einem „ähnlichen Projekt mit der Finne-Bahn“ dran sei. „Ich kann Ihnen versichern, es ist schwierig, Landwirte dazu zu bekommen, Flächen abzutreten“, so Kirsten Wilke. Laut Stefan Hörold seien Kosten für den Grunderwerb aber förderfähig.

Beidseitige Radwege an der und über die Saale

Obgleich es Lob für den Saaleradweg gab, kam auch der Wunsch auf, ihn auf Höhe der Dörfer Markwerben und Uichteritz beidseitig auszubauen. Das sei zwar „wünschenswert“, gehe laut dem Weißenfelser CDU-Oberbürgermeister Martin Papke „aber nicht überall“. In diesem Zusammenhang erkundigte sich CDU-Mitglied Jörg Riemer, ob auf der neuen Saalebrücke, die in Weißenfels gebaut werden soll, ein beidseitiger Radweg geplant sei. „Wir wollen die Brücke so breit aufstellen, dass sie es ermöglichen kann“, entgegnete Martin Papke.

Autobahnbrücke bei Zorbau sei „kein Glanzstück“.

Apropos Brücke: Ein Teilnehmer kritisierte, dass der Radweg durch Borau vor der Autobahnbrücke nach Zorbau endet. Auf dieser Seite wäre die Stadt Lützen verantwortlich, doch sei er „abgebügelt worden“, als er die Thematik im Lützener Bauausschuss ansprach. „Das war kein Glanzstück der Planung, aber vor meiner Zeit“ als Oberbürgermeister, erwiderte Martin Papke. Ob nachträglich noch etwas an der Brücke geändert werden kann, blieb bei der Diskussionsrunde offen.

Radweg zwischen Hohenmölsen und Lützen verschlafen

Weitere Kritik wurde bezüglich der Verbindungsstraße zwischen Hohenmölsen und Starsiedel beziehungsweise Lützen laut, die 2021 freigegeben wurde. Denn auch dort sei nicht daran gedacht worden, einen Radweg zu bauen, der neben der Straße verläuft. Bei dieser Strecke blieb ebenso offen, ob dies nachträglich möglich ist. Kirsten Wilke verwies aber auf ein kürzliches Gespräch von Landrat Götz Ulrich (CDU) mit den Bürgermeistern der Gemeinden. Darin habe Ulrich die Beteiligten aufgefordert, zusammenzutragen, welche Verbindungsstrecken zwischen den Gemeinden für sie am wichtigsten sind.

Der Lützener Mirko Kother wünschte sich, dass man sich dazu nicht nur innerhalb des Burgenlandkreises abspricht, sondern den Blick weitet. Denn auch er wies darauf hin, dass sich viele Menschen aus der Lützener Gegend eine Radverbindung in den Saalekreis sowie ins Leipziger Land herbeisehnen.