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Trauriges Schicksal Trauer im Reit- und Fahrverein Wengelsdorf: Pferd Struppi verliert Kampf gegen den Krebs

Das vor allem bei kleinen Reitfreunden beliebte Schulpferd ist am Mittwoch eingeschläfert worden. Wie man Struppi in Erinnerung behalten möchte.

Von Tobias Schlegel-Bittmann 26.04.2024, 08:00
Reitlehrerin  Sigrun Fröhlich-Gaubitz mit Pferd Struppi nach dessen Augen-OP Anfang März. Damals schien es, als sei der Krebs besiegt.
Reitlehrerin Sigrun Fröhlich-Gaubitz mit Pferd Struppi nach dessen Augen-OP Anfang März. Damals schien es, als sei der Krebs besiegt. Foto: Vincent Grätsch

Wengelsdorf/MZ. - Ihre Trauer kann Sigrun Fröhlich-Gaubitz nicht verbergen: „Sie war mein Seelenpferd“, sagt die Reitlehrerin des Reit- und Fahrvereins Wengelsdorf aufgelöst und mit den Tränen kämpfend. Pferd Struppi ist am Mittwochnachmittag eingeschläfert worden. Die 20 Jahre alte Haflinger-Mix-Stute hat den Kampf gegen den Krebs verloren. „Wir haben sie erlöst, es ging einfach nicht mehr“, sagt Sigrun Fröhlich-Gaubitz gegenüber der MZ.

Dabei schien es vor anderthalb Monaten noch so, dass alles ein gutes Ende nehmen wird: Vor vier Monaten erkrankte Struppi am Auge, ein Tierarzt stellte die Schockdiagnose Krebs. Auf der Nickhaut des rechten Auges hatte sich ein Tumor gebildet. Struppi wurde daraufhin operiert, gleichzeitig startete der Verein eine Spendenaktion, um die OP-Kosten von 1.700 Euro zu mindern, die Sigrun Fröhlich-Gaubitz erstmal aus eigener Tasche bezahlt hatte. Etwa die Hälfte der Kosten sei an Spenden letztlich zusammengekommen, berichtet die 50-Jährige nun.

Krebs kommt zurück

Nach der OP ging es Struppi zunächst besser, beim Besuch der MZ strahlte Sigrun Fröhlich-Gaubitz Zuversicht aus, da sich das Pferd gut von der OP erholt hatte und auch das Auge gut verheilte. Doch kurz darauf, so erzählt es die 50-Jährige, kam der Krebs zurück. Der ganze Kopf samt den Lymphknoten war betroffen. „Es war heftig“, sagt Sigrun Fröhlich-Gaubitz. Bis zuletzt habe Struppi zwar normal gefressen und stand mit ihrer Herde draußen, wenn auch etwas abseits. „Pferde zeigen nicht so, dass es ihnen nicht gut geht. Aber man hat es ihr dennoch angemerkt“, sagt Sigrun Fröhlich-Gaubitz. Am Mittwoch um 15 Uhr ist Struppi friedlich eingeschlafen.

Für den Verein ist es ein schmerzhafter Verlust. „Es ist ganz schwer“, sagt die 50-Jährige. Struppi ist das erste Schulpferd des 2010 gegründeten Vereins gewesen, ging regelmäßig in Schulen und Kitas. Viele Kinder haben auf ihr Reiten gelernt. „Die Lücke, die Struppi hinterlässt, ist groß“, sagt Fröhlich-Gaubitz, deren Verein neun weitere Schulpferde besitzt, auf denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene reiten können.

Ein Gedenkstein für Struppi

Eines ist aber sicher: Struppi wird nicht vergessen werden. Auf dem Reiterhof will der Verein einen kleinen Platz für die Stute einrichten – mit Gedenkstein und Bild von Struppi. Bedanken möchte sich Sigrun Fröhlich-Gaubitz in diesem Zusammenhang für die vielen Spenden, die in den vergangen Wochen beim Verein eingegangen sind.