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Mangelndes Interesse Deutsche Glasfaser zieht sich aus Allstedt zurück -Wie geht es nun weiter mit der Internetversorgung?

Weil das Interesse der Kunden in Allstedt zu gering ist, hat sich das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) zurückgezogen.Wie es nun weiter geht.

Von Grit Pommer 20.04.2024, 15:15
Symbolfoto - Der Glasfaserausbau in Allstedt gerät ins Stocken.
Symbolfoto - Der Glasfaserausbau in Allstedt gerät ins Stocken. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Allstedt/MZ. - Das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) hat sich aus dem Breitbandausbau in der Einheitsgemeinde Allstedt zurückgezogen. Die erforderliche Ausbauquote von 33 Prozent sei bis zum Stichtag nicht erreicht worden, erklärte Christian Backs, Koordinator Marketing und Kommunikation in dem Unternehmen, auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung.

Zu wenig Interessenten für Glasfaserausbau

„Aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit kann das Glasfasernetz nicht mit privaten Investitionsmitteln ausgebaut werden“, so Backs. Heißt: Weil zum jetzigen Stand nach einem Ausbau zu wenige Kunden für einen Anschluss bezahlen würden, lohnt sich die Investition vorerst nicht.

„Die bis dato eingereichten Kundenverträge sind somit hinfällig und werden nicht von Deutsche Glasfaser angenommen“, erklärt Backs weiter. Weil kein Vertragsabschluss zustan-dekomme, entstünden dem Kunden auch keinerlei Verpflichtungen gegenüber der Deutsche Glasfaser Holding GmbH.

Im Mai vergangenen Jahres hatte Allstedt einen Kooperationsvertrag mit der DG abgeschlossen. Zuvor hatte die Telekom ihren Verzicht auf einen Breitbandausbau für schnelles Internet in der Einheitsgemeinde erklärt. Der Landkreis hatte Allstedt und andere betroffene Kommunen bei einer Breitbandkonferenz mit anderen Anbietern in Kontakt gebracht. Allstedt schrieb mehrere an und entschied sich für die DG.

Wie geht es nun weiter mit der Internetversorgung in Allstedt?

Im Spätherbst startete das Unternehmen den so genannten Akzeptanzcheck im Raum Allstedt – flankiert von einer Werbekampagne mit zahlreichen Plakaten. Zwei Infoveranstaltungen in Wolferstedt und Allstedt waren gut besucht. Dem Vernehmen nach sollen aber trotzdem nur rund 20 Prozent der Haushalte Interesse an einem Internet-Vertrag mit der DG bekundet haben.

Wie geht es nun weiter mit der Internetversorgung in Allstedt? Ebenfalls im Herbst vergangenen Jahres hatte der Bund ein neues Förderprogramm für den Breitbandausbau aufgelegt. Für die Ortsteile Emseloh und Pölsfeld, wo die DG von vornherein nicht ausbauen wollte, hatte der Landkreis die neue Förderung beantragt.

Und nun auch für das gesamte Gebiet der Einheitsgemeinde, sagte Allstedts Hauptamtsleiterin Evelyn Edler auf MZ-Anfrage. Man müsse aber nachweisen, dass Unternehmen den eigenwirtschaftlichen Ausbau in diesem Gebiet ablehnen. Die Telekom habe ihren Verzicht darauf bereits erneuert, einen weiteren Anbieter – die Grüne Glasfaser – werde man noch anschreiben, erklärte Edler.