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250. Geburtstag Koenigs Stadtführung erinnert an fast vergessenen Erfinder aus Eisleben

Fast in Vergessenheit geraten ist der Eisleber Friedrich Koenig. Er hat die Schnellpresse erfunden und damit den Zeitungsdruck revolutioniert. Anlässlich seines 250. Geburtstages gibt es in Eisleben zwei besondere Stadtrundgänge.

Von Jörg Müller 16.04.2024, 10:45
Stadtführer Dieter Vopel am Denkmal für Koenig.
Stadtführer Dieter Vopel am Denkmal für Koenig. (Foto: Lukaschek)

Eisleben/MZ. - Er gehört zu den großen Söhnen der Lutherstadt Eisleben – ist allerdings fast in Vergessenheit geraten. Friedrich Koenig, Buchdrucker und Unternehmer (1774 bis 1833), hat die Schnellpresse erfunden und damit den Buch- und Zeitungsdruck revolutioniert.

1817 gründete er mit dem Mechaniker Andreas Bauer die Firma Koenig & Bauer, die bis heute in Würzburg existiert und damit der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt ist.

Stadtführung in Eisleben mit „delikaten“ Begebenheiten

Anlässlich von Koenigs 250. Geburtstag am Mittwoch, 17. April, lädt die Tourist-Information zu zwei besonderen Stadtrundgängen ein. Am Mittwoch, 17. April, 11 Uhr, und am Sonntag, 21. April, 16 Uhr, führt Mitarbeiter Dieter Vopel die Interessenten zu Orten in Eisleben, die mit Koenig verbunden sind.

Während der Tour spricht der Stadtführer und Regionalhistoriker über das Leben und Wirken des Erfinders, darunter auch einige „sehr delikate“ Begebenheiten im Privaten. Start ist an der Tourist-Information, Markt 22. Die Teilnahme kostet zehn Euro.

Wie Vopel der MZ sagte, wird es auf dem Stadtrundgang zuerst zu Koenigs Geburtshaus in der Lindenallee gehen. Das Gebäude, das sich in Privatbesitz befindet, trägt eine Gedenktafel, ist ansonsten leider aber in einem schlechten Zustand. „Ich werde dort über Koenigs Vorfahren, Eltern, seine Kindheit und Jugend sprechen“, so Vopel.

Heimatverein lädt zu Vortrag ein

Nächste Station wird die Friedrich-Koenig-Straße oberhalb des Stadtgrabens sein. An der Einmündung zur Wilhelm-Beinert-Straße steht ein Denkmal für Koenig, das 1891 eingeweiht wurde. Entworfen hat es der bekannte Berliner Bildhauer Fritz Schaper.

Die Initiative hatte der Eisleber Gewerbeverein anlässlich des 50. Todestages von Koenig 1883 ergriffen und dafür Spenden gesammelt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Bronzebüste eingeschmolzen und als Ersatz ein Eisenguss gefertigt. Zum Abschluss geht es zum Andreaskirchplatz. Dort befand sich das alte Gymnasium, das Koenig besucht hat.

Der Mansfelder Geschichts- und Heimatverein lädt am Mittwoch, 17. April, 17.30 Uhr, anlässlich von Koenigs 250. Geburtstag zu einem Vortrag ins Hotel „Graf von Mansfeld“ am Eisleber Markt ein. Vorstandsmitglied Rosemarie Knape, langjährige Museumsleiterin in Eisleben und Allstedt, spricht über das Thema: „Koenig – ein Sohn der Stadt Eisleben und Erfinder der Schnelldruckpresse“. Vereinsmitglieder und interessierte Bürger sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.