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Polizei schreitet ein Lebensgefahr am Bahnhof Muldenstein - Kinder spielen trotz fahrender Züge auf Schienen

Mehrere Kinder haben bei Muldenstein im Gleisbett gespielt. Nahende Züge hielten sie nicht davon ab. Doch das war nicht der einzige gefährliche Vorfall.

Von Frank Czerwonn Aktualisiert: 19.04.2024, 18:43
Eine S-Bahn hat mehrere gegenstände auf den Gleisen überfahren.
Eine S-Bahn hat mehrere gegenstände auf den Gleisen überfahren. Symbolfoto: DPA

Muldenstein/MZ. - Am Bahnhof Muldenstein haben sich mehrere Kinder in Lebensgefahr gebracht. Sie spielten dort am Mittwochnachmittag auf den Gleisen – trotz sich nähernder Züge. Schon am Abend zuvor hatte es in dem Bereich einen Zwischenfall auf den Schienen gegeben.

Die Bundespolizei wurde am Mittwoch gegen 17 Uhr alarmiert, weil fünf Jungen und ein Mädchen im Alter von elf beziehungsweise zwölf Jahren im Gleisbett spielten. Zeugen hatten beobachtet, dass sie die Gleise überschritten und sich längere Zeit auf den Schienen aufhielten. Selbst bei herannahenden Zügen blieben die Kinder zunächst im Gleisbett, so die Bundespolizei. Auch ein Triebwagenführer habe sich deswegen gemeldet.

Leichtsinnige Kinder

Einsatzkräfte der Landespolizei brachten die Kinder schließlich aus dem Gefahrenbereich, belehrten die Leichtsinnigen und stellten die Identitäten fest. Diese wurden an die Präventionsbeauftragten der Bundespolizeiinspektion weitergeleitet, welche sich mit den Kindern in Verbindung setzen werden.

Bereits am Dienstagabend hatte der Triebwagenführer einer S-Bahn, die von Halle nach Wittenberg fuhr, gegen 22.30 Uhr im Bereich des Bahnhofs Muldenstein Gegenstände überfahren. Da bei der Kontrolle keine Beschädigungen am Zug zu erkennen waren, konnte die S-Bahn weiterfahren. Eine Streife der Bundespolizei fuhr sofort zum Ereignisort. Sie fand dort eine Baustellenabgrenzung, eine Blechtafel, mehrere Plastikrohre sowie einen Granitstein von 30 mal 60 mal zehn Zentimetern Größe.

Personen trafen die Beamten bei der Absuche der Unfallstelle nicht mehr an. Sie entfernten die Gegenstände aus dem Gefahrenbereich, so dass der Zugverkehr wieder rollen konnte. Durch die kurzfristigen Einschränkungen hatte ein Zug elf Minuten Verspätung.

Hängen die Vorfälle zusammen?

Inwieweit zwischen den beiden Vorkommnissen bei Muldenstein ein Zusammenhang besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen. Wegen der Gegenstände auf den Schienen hat die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer hat am 16. April zwischen 22 und 22.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge am Bahnhof Muldenstein gesehen? Hinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg unter Tel.: 0391/56 54 95 55 entgegen.