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Freie Schule Anhalt Freie Schule Anhalt in Köthen: Durch Um- und Ausbau wurden neue Schulräume geschaffen

Von Matthias Bartl 23.02.2019, 11:00
Englisch-Unterricht in einem der neuen Räume an der Freien Schule Anhalt
Englisch-Unterricht in einem der neuen Räume an der Freien Schule Anhalt Ute Nicklisch

Köthen - Das Farbkonzept macht’s möglich: Die einen Schüler sind im Himmel, die anderen im Meer - je nachdem, in welchem Blau der Klassenraum ausgestaltet wurde, in dem die 9a und die 9b der Freien Schule Anhalt unterrichtet werden. Einzug gehalten haben sie in den Räumen offiziell erst am Donnerstag, als Räume, geräumige Lernwerkstatt und Treppenaufgang eingeweiht wurden.

Was sich nach einer überschaubaren baulichen Aufgabe anhört, war in Wirklichkeit ein Langstreckenlauf. Die Schule hat sich in den zehn Jahren ihres Bestehens in einem Tempo entwickelt, das sogar Geschäftsführer Ferenc Makk immer wieder erstaunt.

Dabei hat Makk selbst für die Schule immer wieder das Gaspedal bis zum Boden durchgetreten. Und andere dabei mitgerissen: Dass die Aufstockung von Haus drei in der Augustenstraße binnen knapp anderthalb Jahren umgesetzt wurde, ist nicht nur Planern und Handwerkern zu danken, sondern auch Eltern, Schüler, Lehrern und der Stadtverwaltung.

„Das war ein Labyrinth aus vielen winzigen Räumen“

Zumal die Baustelle vorher nicht gerade dazu einlud, hier zu arbeiten. „Das war ein Labyrinth aus vielen winzigen Räumen“, beschrieb Schulleiterin Heike Makk die ehemalige Hausmeisterwohnung der 1877 erbauten Schule - eine Wohnung, die zuletzt nicht einmal mehr für alles als Lager genutzt werden konnte.

Umso höher war der Aufwand, der betrieben werden musste, um hier die für den Schulbetrieb dringend notwendigen neuen Räume entstehen zu lassen. „Ich habe sehr viel über Balkenköpfe gelernt“, sagte Heike Makk augenzwinkernd bei der Einweihung - zur Stärkung der Balkenkonstruktion mussten Metallträger eingezogen werden, Abrissarbeiten folgten, die Abdichtung des Fußbodens, Elektro, Heizung, Sanitär, das Treppenhaus bekam neue Stufen, die Außenwände erhielten die gleiche Klinkerfassade wie der Anbau der Schule, über die Größe der Türen wurde diskutiert.

Zeitplan und Kostenrahmen wurden eingehalten

Außerdem hatte der Einbau der neuen Balkenkonstruktion die Decke beschädigt, die erneuert werden musste - was wiederum die Sanierung der beiden darunter liegenden Klassenräume nach sich zog. Nur gut, dass sich Ferenc Makk und Schulmitarbeiterin Silke König im Laufe der Maßnahme zu Bausachverständigen gemausert hatten und in den Hausmeistern Michael Schöne und Maik Kürbitz zwei Helfer mit dem Blick fürs Praktische zur Seite hatten.

Auch das hat sicher dazu beigetragen, dass der Bau sowohl im gesteckten Zeitplan fertig wurde und auch die geplanten Kosten nicht überzogen wurden. „Das kommt heute eher selten vor“, unterstrich Architekt René Zein die Ungewöhnlichkeit der Baustelle.

80.000 Euro der Gesamtsumme sind Spenden von Firmen, Eltern, Verwandten

Ungewöhnlich ist nicht minder, dass der Bau gänzlich ohne irgendwelche finanzielle Unterstützung seitens des Landes, des Landkreises oder der Stadt erfolgte. „Bis jetzt liegen die Kosten bei über 520.000 Euro, aber es sind noch nicht alle Rechnungen eingetroffen“, so Heike Makk.

Allein 80.000 Euro der Gesamtsumme sind Spenden von Firmen, Eltern, Verwandten - und die Schüler haben bei einem Spendenlauf zum zehnjährigen Jubiläum der Schule einen hohen vierstelligen Beitrag eingeworben. Gerade in den 9. Klassen „gab es viele ehrgeizige Läufer“, die jetzt an jedem Schultag den Erfolg ihrer Bemühungen nutzen und genießen können. Selbst dann, wenn draußen im Sommer wieder subtropische Temperaturen herrschen sollten - denn dank Klimaanlage wird es für diese Klassen nie hitzefrei geben. (mz)

Alles neu auch auf dem Weg: Treppenstufen, Handläufe, freundliche Gestaltung
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Ute Nicklisch