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Lützener Liebe  Lützener Liebe : was einen verbindet ihn mit der Gustav-Adolf-Stadt?

Von Holger Zimmer 14.01.2020, 13:00
Ingo Bach mit der neuen Lützener Chronik und Publikationen aus den 1960er Jahren, an denen er mitgearbeitet hat
Ingo Bach mit der neuen Lützener Chronik und Publikationen aus den 1960er Jahren, an denen er mitgearbeitet hat Holger Zimmer

Weißenfels - Ingo Bach kennen die meisten als Weißenfelser, der fast drei Jahrzehnte das Museum im Schloss Neu-Augustusburg geleitet hat. Doch dass er nun ein Kapitel in der im Dezember erschienenen neuen Lützen-Chronik beisteuerte, ist kein Zufall.

Denn der inzwischen 82-Jährige ist zwar in Weißenfels geboren, lebte aber mit den Eltern in Lützen und lernte dort an der Oberschule. „Das ist meine Heimatstadt“, sagt er, besuchte dort später noch die Eltern und ist immer mal wieder zu Vorträgen zu Gast.

Geografie, Geschichte und Pädagogik

In Halle studierte Bach Geografie, Geschichte und Pädagogik und übernahm die Fachstelle für Heimatmuseen bis zu ihrer Auflösung. Sich auf die Geschichte zu stürzen, sei damals eine richtige Entscheidung gewesen und dennoch fragt er sich angesichts seiner Lehramtsbefähigung: „Wer weiß, ob ich ein guter Lehrer geworden wäre.“ 1963 wechselte er ins Museum in Weißenfels, auch weil es dort einen großen heimatgeschichtlichen Fundus gab. Schon vorher hatte er aber Faltblätter zur Lützener Geschichte veröffentlicht und 1969 war er an der Herausgabe einer Broschüre zur damaligen 700-Jahrfeier beteiligt.

80 Seiten war sie stark und 31 davon stammten aus der Feder von Ingo Bach. Dabei ging es um die Geschichte seit der Ersterwähnung und den Ortsnamen, die Schlacht bei Großgörschen und die Revolution von 1848/49. Auch die ersten Persönlichkeiten tauchten auf: der Maler und Illustrator Arthur Langhammer und Ferdinand von Rayski, der ebenfalls malte.

Personenlexikon der neuen Chronik

Sie sind nun wieder als „Größen“ ins Personenlexikon der neuen Chronik aufgenommen worden. Denn natürlich habe er zugesagt, als er um Mitarbeit gebeten wurde. In seinen Klarsichtmappen hat er alle bekannten Persönlichkeiten gut geordnet griffbereit. Bekommt er zu ihnen Neues heraus, wird die Mappe ergänzt. Zum Teil sind da alte Kirchenbücher sehr hilfreich, aber auch die Recherche im Internet fördert oft Neues zutage.

Extra für die Chronik hat er Material zu Alfred Baumann recherchiert, den ersten Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Theologe Adam Siegmund Bürger, der Gutsbesitzer Carl Martzsch und Oskar Planer mit seiner Sammlung alter Dinge gehören ebenfalls in diese Reihe verdienter Bürger. Heute sagt Bach: „Es ist selten, dass jemand noch mal nach 50 Jahren eine Veröffentlichung zum Stadtjubiläum beisteuert.“

Seine heimatgeschichtlichen Forschungen stellte er nie ein

Nach der Wende und dem Ausscheiden aus dem Weißenfelser Museum haben ihm seine beruflichen Kenntnisse weitergeholfen. Dabei ging es um die Ermittlung von Grundstückseigentümern bis zur vierten Generation bei einer Leipziger Firma, und eine ähnliche Recherche betrieb er angesichts herrenloser Grundstücke der Weißenfelser Wohnungsverwaltung.

Seine heimatgeschichtlichen Forschungen stellte er aber nie ein, schrieb für den Heimatboten und liefert der Mitteldeutschen Zeitung Kalenderblätter. Er hat einen Text über Novalis für die Eichendorff-Gesellschaft verfasst und zuletzt für einen Leipziger Verlag über Richard Wagner in Mitteldeutschland. (mz)