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Motorsport Motorsport: Alte Wilde bitten zur furiosen Jagd

Von Christoph Karpe 15.05.2006, 19:27

Oschersleben/MZ. - Doch sobald in die Jahre gekommene Gliedmaßen in einer - wenn auch in keiner sonderlich bequemen - Sitzposition nicht allzu viel Muskelarbeit verrichten müssen, zeigen die ausgebufften Oldies den angeblich so wilden Jungen, wo Bartel den Most holt. Beispielsweise mit rasanten Jagden in der Deutsche Tourenwagenmeisterschaft.

116 Jahre hat das Spitzentrio der diesjährigen noch jungen DTM-Saison auf dem Buckel. Nach zwei Saisonläufen führt der 41-jährige Bernd Schneider, der sowohl auf dem Hockenheimring als auch zuletzt auf dem Eurospeedway triumphierte, die Gesamtwertung an (20 Punkte). Dem Mercedes-Piloten auf den Fersen ist Tom Kristensen (38) im Audi (16). Etwas weiter zurück (elf Zähler) folgt mit Ex-Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (37) ein weiterer "Sternfahrer".

Dieses Trio gilt auch für den dritten Lauf des Jahres am Sonntag in der Motorsportarena Oschersleben als favorisiert auf den obersten Platz des Sieger-Podestes. Der vierfache DTM-Champion (zuletzt 2003) Schneider trägt jedoch ein Handicap, das ihm die Hatz zum Hattrick erschwert. Durch die zwei bisherigen Erfolge muss er 20 Kilo Zusatzgewicht mehr als die Konkurrenz mit über die Börde-Strecke transportieren. "Das bedeuten in Oschersleben zweieinhalb bis drei Zehntelsekunden Rückstand pro Runde", stöhnt er. Da droht ihm nur ein Mittelplatz im Zeittraining. Und der enge Kurs mit gen Null tendierenden Überholmöglichkeiten bremst eine Aufholjagd.

Dass diese dennoch möglich ist, demonstrierte Tom Kristensen im Vorjahr mit Wut im Bauch. Am Start hatte damals der Trainingsschnellste den Motor abgewürgt. Von Platz 19 pflügte er sich dann noch bis Platz fünf durchs Feld - einen Rang hinter Schneider. Die Start-Scharte will Audis Titelanwärter nun auswetzen. "Ich mag den Kurs. In meiner ersten DTM-Saison 2004 habe ich dort meinen ersten Sieg gefeiert. Nun habe ich noch etwas gutzumachen und hoffe, dass ich reif für einen weiteren Sieg bin", meint der Däne.

Etwas gutmachen will auch Häkkinen. Im Vorjahr verpatzte der Finne sein Oschersleben-Debüt völlig und schied nach eine Unfall aus. Nun möchte er seinen Oldie-Kollegen eine heiße Jagd liefern.