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Stadtentwicklung Frischer Wind für Dessau-Nord: Stadtteilkonzept soll bald vorgestellt werden

18.02.2022, 11:53
Der Lidiceplatz in Dessau-Nord
Der Lidiceplatz in Dessau-Nord (Foto: Sebastian)

Dessau/MZ/DGI - Das Revitalisierungskonzept für den Stadtbezirk innerstädtisch Nord nimmt immer konkretere Konturen an. In einem ersten Schritt erkundeten zukünftige Architekten der Hochschule Anhalt mit der Professorin und Stadtplanerin Vesta Nele Zarah im vergangenen Oktober und November die Quartiere zwischen Lustgarten und Schillerstraße.

Daraufhin wurden erste Ideen zur Weiterentwicklung des einwohnerstärksten Dessauer Stadtbezirks entworfen und festgehalten und in zwei Onlinekonferenzen erst kürzlich vorgestellt. So sind unter anderem ein regelmäßiger Markt in der Goethestraße oder die temporäre Vermietung von leeren Ladenflächen zum Beispiel an Künstler, Existenzgründer und Gewerbetreibende vorstellbar. „Vieles, was die jungen Leute entwickelt haben, klingt machbar“, lobt der Vorsitzende des Stadtbezirksbeirats innerstädtisch Nord, Tobias Zander (CDU).

Neue Denkansöße für Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik

Bis Mitte März sollen die von den Studenten entworfenen Ideen überprüft und in einem Konzeptentwurf zur Revitalisierung von Dessau-Nord festgehalten werden. Im Sommersemester wird das Konzept vertieft. Es soll der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik Denkanstöße und Impulse liefern. Die positive Entwicklung des Dessauer Nordens in den Neunzigern und frühen 2000ern zu einem der beliebtesten Stadtbezirke stagniert ungefähr seit 2010. Es leben zwar über 10.000 Menschen in Dessau-Nord. Ein Großteil der Gründerzeit-Bausubstanz ist saniert.

Dennoch gibt es Baulücken, abrissfreie Immobilien, Leerstand, sanierungsbedürftige Straßen, Gehwege und Grünanlagen. Mit dem Revitalisierungskonzept soll der Stagnation oder gar einer Rückentwicklung von Dessau-Nord etwas entgegengesetzt werden. „Es wäre gut, wenn das Konzept auch in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden könnte“, so Stephan Marahrens (Bunte Fraktion). Das würde die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen und möglicherweise auch Impulse für individuelles Handeln liefern.

Die Motivation der zukünftigen Architekten ist hoch, weil ihre Studienergebnisse möglicherweise zur praktischen Anwendung kommen

Schon jetzt ist es ein Gewinn für viele Beteiligte. Die Motivation der zukünftigen Architekten ist hoch, weil ihre Studienergebnisse möglicherweise zur praktischen Anwendung kommen. Die Hochschule bekommt für Aufwendungen rund 1.500 Euro aus dem Budget des Beirats.