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Technisch aufgerüstet Digitale Gästezählung gegen überfüllte Nordsee-Strände

Hochsaison an der Nordseeküste: Das bedeutet volle Strände und Parkplätze, lange Schlangen vor Spielscheunen. Sensoren zum Zählen der Besucher und Fahrzeuge sollen helfen, Touristenströme zu entzerren.

Von dpa 02.05.2022, 15:47
Ziel des Besuchermanagementsystems ist es, an beliebten Orten entlang der Küste mithilfe von Sensoren die Auslastung von Stränden, Parkplätzen oder Freizeiteinrichtungen zu messen.
Ziel des Besuchermanagementsystems ist es, an beliebten Orten entlang der Küste mithilfe von Sensoren die Auslastung von Stränden, Parkplätzen oder Freizeiteinrichtungen zu messen. Sina Schuldt/dpa

Wangerland - Um in der Hochsaison überfüllte Strände und Parkplätze an der niedersächsischen Nordseeküste zu vermeiden, haben Touristiker technisch aufgerüstet: Gäste und Fahrzeuge werden mit Hilfe von laserbasierten Sensoren gezählt und die Daten zur Ansicht im Internet aufbereitet.

Urlauber können so in Echtzeit auf den Internetseiten und vor Ort auf Monitoren das Besucheraufkommen in den Ferienorten verfolgen, wie die Marketingorganisation Die Nordsee am Montag mitteilte. Werde eine bestimmte Auslastungsgrenze erreicht, sollen den Besuchern Alternativen aufgezeigt werden, sagte Jonas Hinrichs, Sprecher von Die Nordsee.

Als erste Orte bieten Butjadingen (Landkreis Wesermarsch), Wangerland (Landkreis Friesland) und Wilhelmshaven den Service an. Später sollen weitere Ferienorte hinzukommen, darunter Bremerhaven, Otterndorf und Cuxhaven. Auch angesichts der hohen Zahl an Tagesgästen werde es künftig ohne digitale Lenkungssysteme kaum noch gehen, sagte die Geschäftsführerin von Die Nordsee, Sonja Janßen. Auch Vorhersagen zu Besucherauslastungen sollen künftig besser möglich sein.

Vorbereitungen für Digitalisierungsprojekt während Pandemie

Die Nordsee GmbH hatte die Vorbereitungen für das rund 1,6 Millionen Euro teure Digitalisierungsprojekt während der Corona-Pandemie im Mai 2021 gestartet, um Touristenströme an Hotspots zu entzerren. Das Projekt, das auch eine digitale Gästekarte für Urlauber umfasst, wird zu 80 Prozent vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium gefördert.

An anderen Küstenorten in Norddeutschland wird das Gästeaufkommen schon länger registriert, so steuern Strandampeln zum Beispiel an der Lübecker Bucht den Besucherandrang.