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Schweinezucht in Klein Wanzleben Schweinezucht in Klein Wanzleben: Verstöße gegen Tierschutz entdeckt

05.03.2015, 13:21
Ein Ferkel schaut durch das Gitter seines Stalls.
Ein Ferkel schaut durch das Gitter seines Stalls. dpa/Symbolbild Lizenz

Magdeburg - Bei der Kontrolle einer Schweinezucht in Klein Wanzleben in der Börde haben die Behörden Hinweise auf Verstöße gegen den Tierschutz entdeckt.

„Es ist eine lange Mängelliste erfasst worden“, sagte der Sprecher des Agrarministeriums in Magdeburg, Detlef Thiel, am Donnerstag. Die Vorwürfe würden nun ausgewertet. Rund zehn Veterinäre des Landesverwaltungsamtes und des Kreises hätten die Anlage am Dienstag untersucht, nachdem der MDR und ein Tierschutzverein Aufnahmen mit mutmaßlichen Verstößen vorgelegt hatten.

Aufforderung zur Kontrolle

Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) hatte im MDR betont, er werde die Behörden engagiert zu intensiven Kontrollen auffordern. Die Grünen-Abgeordnete Dorothea Frederking erklärte zu den neuen Berichten: „Das System der auf Masse setzenden Tierfabriken ist gescheitert und muss beendet werden.“ Die Tierschutzorganisation Animal Rights Watch (Ariwa) forderte einen gesellschaftlichen Wandel mit einer Abkehr von der Tierhaltung.

Für Aufsehen hatte zuletzt das Vorgehen des Kreises Jerichower Land gesorgt, der gegen den Schweinezüchter Adrianus Straathof ein Tierhaltungsverbot erlassen hatte. Der Saalekreis hatte Ende des vergangenen Jahres Zuchtsauen aus einem Betrieb schlachten lassen, weil die Anlage zu wenig Platz aufgewiesen habe.

Obergrenzen in der Tierhaltung

Der Bauernverband Sachsen-Anhalt wandte sich gegen Obergrenzen in der Tierhaltung. Eine Diskussion darum sei nicht zielführend, sagte Präsident Frank Zedler auf dem Landesbauerntag in Staßfurt (Salzlandkreis). Die Beachtung von Tierwohl und Ethik habe nichts mit der Zahl der Tiere zu tun. Deren Wohl sei vielmehr eine Frage des guten Managements, der Qualifikation des Halters und des Engagements der Mitarbeiter. Wenn es dem einzelnen Tier gut gehe, sei die Gesamtzahl zweitrangig. Die bestehenden Gesetze würden regelmäßig dem Wohl der Tiere angepasst. Verstöße müssten konsequent geahndet werden. (dpa)