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Hintergrund Hintergrund: Die Botschaftsattentate in Kenia und Tansania

28.11.2002, 12:35

Hamburg/dpa. - Bei fast zeitgleichen Bombenanschlägen auf die US- Botschaften im kenianischen Nairobi und im tansanischen Daressalam starben am 7. August 1998 insgesamt 230 Menschen. Drahtzieher der Attentate war der von den USA bereits anderer Gewaltakte verdächtigte islamische Fundamentalist Osama bin Laden, der seine Beteiligung Anfang 1999 öffentlich einräumte.

Besonders verheerende Auswirkungen hatte der Anschlag in Nairobi. Eine 800 Kilo schwere Autobombe explodierte vor dem Hintereingang der Botschaft und brachte ein benachbartes Büro-Hochhaus teilweise zum Einsturz. Unter den 219 Toten von Nairobi waren zwölf Amerikaner und 100 kenianische Botschaftsmitarbeiter. In Daressalam, wo eine Bombe die Fassade des Gebäudes wegriss, wurden elf Menschen getötet - alles tansanische Mitarbeiter der Botschaft. Mehr als 5 000 Menschen wurden verletzt, die weitaus meisten in Nairobi, 75 in Daressalam.

Zu den Anschlägen bekannte sich eine bis dahin unbekannte «Armee zur Befreiung der Islamischen Heiligtümer», hinter der Osama bin Laden und eine neu gegründete Terrorfront vermutet wurden. Vier der El-Kaida-Organisation Bin Ladens zugerechnete Attentäter wurden an die USA ausgeliefert und Ende Mai 2001 in New York schuldig gesprochen.

Auf die Anschläge antworteten die USA am 20. August 1998 mit Cruise-Missiles-Angriffen auf vermeintliche Lager islamischer Terroristen in Afghanistan (angeblich 26 oder 28 Tote) und eine Chemieanlage im Sudan (zehn Verletzte). Außerdem untersagte US- Präsident Bill Clinton alle Geschäftsbeziehungen von US-Bürgern zu dem Multimillionär Bin Laden, um ihn als Geldgeber von Terroristen auszuschalten.