Marienborn: Marienborn: Neue Ausstellung in Gedenkstätte über DDR-Zoll

Marienborn/dpa. - Für die neueDauerausstellung wurden ehemalige Diensträume des DDR-Zollsoriginalgetreu saniert. Zahlreiche Ausstellungsstücke zeigen, wiepenibel Reisende auf der so genannten Transitstrecke seinerzeit aufder Suche nach verbotenen Waren durchleuchtet wurden. Die neue Schauergänzt die bestehende Ausstellung im früheren Stabsgebäude desÜbergangs, in der das jahrzehntelange DDR-Grenzregime und diepolitischen Zusammenhänge umfassend dokumentiert werden. Nach Angabenvon Gedenkstättenleiter Joachim Scherrieble gibt es keinevergleichbare Darstellung des DDR-Zollwesens.

Bisher waren die früheren Zollbereiche für Gedenkstättenbesuchernur eingeschränkt im Rahmen von Führungen zugänglich. In elf Räumenwerden jetzt unter anderem die Kontrollabläufe und Kontrolltechnikgezeigt, beschlagnahmte Waren wie Radiorecorder oder in der DDRverbotene West-Zeitschriften, dazu Zeitzeugenberichte, Waffen undUniformen. Eine Garage zur Fahrzeugkontrolle ist ebenso zubesichtigen wie ein Vernehmungsraum und der frühere so genannte«KD-Raum», in dem sich manche Reisende für «Körperdurchsuchungen»durch die Zöllner nackt ausziehen mussten.

Bei der Zusammenstellung der Schau halfen der Leipziger HistorikerMichael Goll sowie 30 Studenten der Hochschule für Technik,Wirtschaft und Kultur Leipzig.

Die heutige Gedenkstätte an der Autobahn 2 Berlin-Hannover war mitmehr als 1000 Bediensteten, darunter 200 Zöllnern, die bedeutendsteÜbergangsstelle an der innerdeutschen Grenze außerhalb Berlins. Hierwurden die Reisenden, ihre Autos und die transportierten Güter fastlückenlos kontrolliert. Am 30. Juni 1990 wurden die Kontrolleneingestellt. Die Gedenkstätte wurde am 13. August 1996 eröffnet.Teile des früheren Übergangs, neben dem Zollbereich etwaPasskontrollhäuschen oder ein Wachturm, sind noch erhalten oderwurden originalgetreu wieder hergestellt.